30 Was können wir aus Informationsverarbeitung und -austausch bei Mensch, Tier und Pflanze lernen?

Welche Unterschiede es zwischen menschlichen und tierischen Fähigkeiten gibt, interessiert viele Teilnehmende am IdeenLauf. Sie möchten wissen, welche Art der Kommunikation zwischen Mensch und Tier möglich ist und was Pflanzen oder Pilze wahrnehmen können. Die Teilnehmenden wünschen sich, dass wir aus den Antworten zu diesen Fragen lernen und Anwendungen entwickeln.

Einordnung:

Die Evolution hat eine enorme Vielfalt des Lebens geschaffen. Sie hat zudem dafür gesorgt, dass Lebewesen in der Lage sind, ein breites Spektrum an Information zu verarbeiten. Fliegen können besonders schnell sehen; Hunde können Alzheimer riechen; Tomaten erkennen Schadfraß; Kraken verstecken sich an den unglaublichsten Stellen - und manche Vögel nutzen das Erdmagnetfeld zur Orientierung.

Die Grenzen der Fähigkeiten der Lebewesen auf diesem Planeten kennen wir nicht. Welche Sinne noch unentdeckt sind und was die Wechselwirkungen der verschiedenen Sinne sind, gilt es noch zu erforschen. Fragen dieses Clusters sind dementsprechend, wie sehr sich Tiere in ihren Fähigkeiten vom Menschen unterscheiden. Können Pflanzen mehr wahrnehmen als wir glauben? Und was können wir von den unglaublichen Fähigkeiten der Tiere lernen? Auch die Fragen, wie die Kommunikation zwischen Mensch und Tier abläuft und wie sich diese Kommunikation verbessern lässt, sind von großem Interesse.

Ausblick

Die Fragen nach kognitiven Leistungen der Lebewesen, nach ihren Emotionen und ihren möglichen Sinneswahrnehmungen zeigen das Interesse an Grundlagenforschung. Die Bürger*innen möchten erforscht wissen, wie Pflanzen und Tiere in ihrer Kommunikation miteinander wechselwirken. Die daraus resultierenden Forschungsfragen richten sich an die Fachgebiete der Pflanzenphysiologie, Neurowissenschaften und Ökologie. Dabei wird es nötig sein, fachübergreifende Ansätze zu schaffen, um Informationsverarbeitung und -übertragung in natürlichen Umgebungen untersuchen zu können.

Neue Erkenntnisse könnten uns in Zukunft in die Lage versetzen, von der extremen Vielfalt der Informationsverarbeitungsprozesse zu profitieren: von Stromgewinnung aus Pflanzen bis hin zu Katastrophenwarnsystemen in Tieren.

Autor: Dr. Etienne Serbe-Kamp

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