35 Wie schonen wir Ressourcen und vermeiden Abfälle?

Ressourcen nachhaltig zu nutzen, ist wichtiger denn je. Wie dies gelingen kann, steht im Mittelpunkt dieses Clusters. Gibt es neben der Müllvermeidung und dem Recycling noch weitere Maßnahmen? Auch die Frage, was Politik, Wirtschaft und jeder Einzelne tun können, beschäftigt die Bürger*innen. Sie wollen von der Wissenschaft erfahren, welche Rahmenbedingungen wir dafür brauchen.

Einordnung:

Weil Ressourcen knapp werden, ist die Vermeidung von Abfall und die Schonung von Ressourcen enorm wichtig. Verschmutzung hat verschiedene Quellen und lässt sich an verschiedensten Orten finden. Laut dem Statistischen Bundesamt gab es 2019 in Deutschland 417 Millionen Tonnen Abfall. Die Hälfte davon waren Bau- und Abbruchabfälle. In den Fragen der Bürger*innen spielten aber vor allem Hausmüll und Plastikmüll (Makro- und Mikroplastik) eine Rolle. Fragen waren: Wie viel Abfall gibt es und wie kann er vermieden werden? Wie kann nachhaltiger produziert werden? Wie können die Weltmeere und das All von Müll befreit werden und welche Auswirkungen hat Müll auf die Umwelt, vor allem auf Organismen und Lebewesen?

Ressourcenschonung geht mit Nachhaltigkeit einher. Die Nutzung natürlicher Ressourcen wie Boden, Rohstoffen, Wasser und Luft nimmt weltweit zu. Ursache hierfür sind das Wirtschaftssystem und Lebensmuster, die nicht auf Nachhaltigkeit beruhen. Eine sinnvolle und nachhaltige Nutzung und damit Schonung der Ressourcen war auch Thema der Bürger*innenfragen.

Andere Fragen drehten sich um die Messbarkeit von Nachhaltigkeit und die Klimaneutralität von Produkten und Branchen. Gefragt wurde weiterhin nach einer Änderung der politischen Rahmenbedingungen, nach Alternativprodukten und möglichen technologischen Maßnahmen aus dem Bereich Digitalisierung und Biotechnologie, die einen nachhaltigen Lebensstil unterstützen.

Ausblick

Die Übernutzung der natürlichen Ressourcen entzieht dem Menschen die Lebensgrundlagen, es kommt zu Klimakrisen, Wasserknappheit und Kriegen. Das Spannungsfeld liegt zwischen Wissen, Verstehen, Erkennen und letztendlich dem Handeln von Politik, Wirtschaft und Individuen. Die Aspekte der sinnvollen Ressourcenschonung und Vermeidung, sei es technischer, politischer oder organisatorischer Natur, sind in jeder Branche ein Zukunftsthema. Aber auch die Auswirkung von Alternativtechnologien auf die Umwelt, Technologien zur Reinigung der Meere und Böden sowie die Transformation des Wirtschaftssystems inklusive des Kreislaufgedankens sind Forschungsthemen.

Für die Messung der Nachhaltigkeit gibt es z.B. den Ansatz der Ökobilanzierung. Damit kann die Umweltauswirkung von Produkten und Verfahren gemessen werden. Ein wichtiger (Forschungs-)Ansatz ist die Bewertung des gesamten Lebenszyklus eines Produktes mitsamt gesellschaftlichen und sozialen Auswirkungen. Es bedarf klarer und verständlicher Bewertungsmuster, die auch Bezug zum Gesamtsystem nehmen und den Kreislaufgedanken mitdenken und mitbewerten. Die Grundlage jeder Bewertung und Handlung sind reale Größen, hier müssen Anstrengungen im Bereich des Erfassens und der dazugehörigen Methoden unternommen werden.

Autorin: Simone Krause

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