Geowissenschaftliche Landpartie

Projektname: Geowissenschaftliche Landpartie. Wasser, Boden, Mensch – was passiert im ländlichen Raum?
Durchführende Organisation: Humboldt-Universität zu Berlin, Freie Universität Berlin
Website: www.iri-thesys.org/research/research-projects/geoland/

Wie war euer Wissenschaftsjahr 2022 – Nachgefragt!?

Aufschlussreich, spannend, zu kurz: Quer durch Deutschland kamen wir durch unsere Formate „Auf einen Kaffee mit der Erde“ und „Auf ein Bier mit der Erde“ mit Bürger:innen und Geowissenschaftler:innen zu regionalen Themen ins Gespräch. Mehrere hundert Fragen wurden gestellt, viele davon konnten die eingeladenen Geowissenschaftler:innen direkt beantworten. Doch zahlreiche Fragen führen weiter: „Was verändert sich durch weniger Wasser?“, „Wie können wir die Ressourcen nutzen, ohne die Region nachhaltig zu schädigen?“. Themen, die die ländliche Bevölkerung vom Voralpenland bis zur norddeutschen Tiefebene, vom Niederrhein bis Südbrandenburg beschäftigen und bei denen eine gemeinsame Diskussion, ein Dialog auf Augenhöhe, zwischen Geowissenschaften und ländlicher Bevölkerung absolut gewinnbringend ist – für beide Seiten. „Ich habe am Ende des Abends gelernt, dass die (wissenschaftlichen) Themen nicht das Wichtigste waren, sondern das Gespräch darüber“, so ein Geowissenschaftler nach der Veranstaltung.

Wie das Jahr begann:
DREI FRAGEN AN ...
GEOWISSENSCHAFTLICHE LANDPARTIE

Zu Beginn des Wissenschaftsjahres 2022 stand die MS Wissenschaft uns Rede und Antwort im Kurzinterview. Lesen Sie hier mehr über die Projektziele und Hintergründe. 

 

1. Was können Wissenschaft und Politik von der Perspektive und den Ideen der Bürgerinnen und Bürger lernen?

Transformationsprozesse, die mit Klimawandel, Biodiversitätsverlust, Energiewende und steigender Rohstoffnachfrage zusammenhängen, bestimmen bereits jetzt das Leben im ländlichen Raum. Die Menschen sind Akteurinnen und Akteure oder Betroffene, oft beides zusammen. Das lokale Wissen und der Erfahrungsschatz über Herausforderungen und Chancen dieser Transformationsprozesse sollten Bestandteile momentaner und zukünftiger geowissenschaftlicher Forschung und Politik sein.


2. Welche Idee steckt hinter eurem Projekt?

Die meisten Veranstaltungen der Wissenschaftskommunikation finden in Großstädten statt. Während der ländliche Raum im Fokus vieler geowissenschaftlicher Nutzungen und Forschungsprojekte steht, gibt es dort selten mehr als einfache Informationsveranstaltungen zu geplanten Vorhaben. Die Geowissenschaftliche Landpartie bringt Geowissenschaftlerinnen und Geowissenschaftler an diese Orte, genau mit der Intention ihre Forschung zu kommunizieren, mit Nicht-Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaftlern in einen Dialog auf Augenhöhe zu treten und eine grundlegende wissenschaftliche und kontroverse Auseinandersetzung zu ermöglichen.


3. Was wollt ihr mit eurem Projekt erreichen?

Zum einen möchten wir die Fragen und Perspektiven einer wenig beachteten Zielgruppe, der ländlichen Bevölkerung, proaktiv in Forschungsfragen von hoher geowissenschaftlicher und gesellschaftlicher Relevanz einbeziehen. Zum anderen soll durch das Projekt nicht nur das Wissenschaftsinteresse dieser Zielgruppe an geowissenschaftlichen Themen gesteigert werden, sondern auch ihre Fähigkeit, dazu fundiert Stellung zu beziehen und sich aktiv in öffentliche Diskurse einzubringen.

Langfristig sollen unsere einladenden und interaktiven Formate „Auf einen Kaffee mit der Erde“ und „Auf ein Bier mit der Erde“ nach dem Wissenschaftsjahr 2022 als Modell für die aktive Einbindung der Bevölkerung bei laufenden und zukünftigen geowissenschaftlichen Forschungsprojekten dienen.