Energie ist nicht nur ein Thema für Forschung und Technik. Sie betrifft uns alle im Alltag. Die Projekte in diesem zweiten Artikel der Reihe zum Hochschulwettbewerb: Zukunftsenergie zeigen, wie Menschen mit ganz unterschiedlichen Hintergründen an der Gestaltung der Energiezukunft mitwirken können. Die Projekte bringen Bürgerinnen und Bürger, Jugendliche oder Gruppen mit begrenztem Zugang zum Thema zusammen. So entstehen Räume, in denen Erfahrungen, Ideen und Entscheidungen zählen.
Hochschulwettbewerb: Zukunftsenergie - Das sind die siegreichen Projekte (2/3)
Zukunft gestalten: mitreden, mitbestimmen, mitplanen
Zukunftswerkstatt Lausitz 2025 (Technische Universität Dresden)
Der Strukturwandel in der Lausitz hat Auswirkungen auf alle in der Region - Bürgerinnen und bürger genauso wie Unternehmen und die Wissenschaft. Die TU Dresden lädt sie in Workshops dazu ein, über Zielkonflikte beim Ausbau erneuerbarer Energien zu diskutieren, etwa bei Windkraftanlagen oder Wasserstoffspeichern.
Die Teilnehmenden schlüpfen in Rollen von Entscheidungsträgerinnen und -trägern, verhandeln konkrete Szenarien und entwickeln eigene Vorschläge für die Energieversorgung von morgen. Die Ergebnisse übergibt die TU Dresden zum Jahresende in einer öffentlichen Veranstaltung an politische Akteure.
Chancengleichheit in der Energiewende (FernUniversität Hagen)
Nicht alle profitieren von der Energiewende im gleichen Maß. Das Projekt der FernUniversität Hagen entwickelt ein Online-Tool, das gezielt Haushalte mit niedrigem Einkommen unterstützt. Es informiert dialogorientiert und alltagsnah über Tarifoptionen, Einsparmöglichkeiten und Förderungen. Die Plattform entstand mit Hilfe der Menschen, an die sie sich wendet: basierend auf Interviews, Umfragen und Workshops mit der Zielgruppe. Das Ziel: Teilhabe ermöglichen und Informationsbarrieren abbauen.
Windscope (Universität Münster)
Wie plant man einen Windpark und was steht dem manchmal im Weg? Windscope bringt diese Fragen auf einen Lego-Tisch. Jugendliche bauen in Workshops eigene Regionen mit Straßen, Häusern, Windrädern und Naturschutzflächen. Eine KI erkennt das Modell, eine AR-Anwendung zeigt auf, was daran funktioniert und was nicht. Das Projekt verknüpft Technik mit Planung und Umweltfragen und verdeutlicht, wie viele Entscheidungen hinter einer scheinbar einfachen Windkraftanlage stehen.
Ausblick
Diese Projekte zeigen, wie wichtig Beteiligung für die Energiewende ist. Wer mitgestalten kann, denkt anders und entwickelt tragfähige Lösungen. Der nächste und letzte Artikel der Reihe zum Hochschulwettbewerb: Zukunftsenergie widmet sich Projekten, die mit kreativen Mitteln arbeiten.