Längste Meeresmessreihe der Welt feiert 50-jähriges Jubiläum

Quelle: Folke Mehrtens, Alfred-Wegener-Institut

Die Meerestemperatur vor der Nordseeinsel Helgoland ist in den vergangenen 50 Jahren um 1,7 Grad angestiegen. Das hat die Auswertung der längsten Meeresmessreihe der Welt ergeben, die das Alfred Wegener Institut für Polar- und Meeresforschung in der Dauermessstation auf Helgoland erhoben hat.

„Mit der Messstation haben die Forscher die Möglichkeit, Veränderungen des Meeres und seiner Bewohner über einen sehr langen Zeitraum zu untersuchen“, sagte Helge Braun, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) anlässlich des Jubiläums zum 50. Geburtstag der Forschungsstation. „Damit leisten sie einen wichtigen Beitrag zum besseren Verständnis von Umweltveränderungen.“ Zum 50-jährigen Jubiläum der Meereszeitserie besuchte Braun die Forschungsstation und nahm vom Schiff aus eine Probe zwischen der Hauptinsel Helgoland und der vorgelagerten Düne.

Ideale Forschungsbedingungen

Die Biologische Anstalt Helgoland (BAH) liegt mitten im Meer und bietet ideale Bedingungen für meeresbiologische Forschung: Untersuchungen im Wasser rund um Helgoland können durch Experimente und Zuchtversuche in den Laboren vor Ort optimal ergänzt werden. Die ständig mit frischem Meerwasser versorgten Laboratorien und Meerwasserbecken auf den Freiflächen ermöglichen auch die Haltung und Zucht von empfindlichen Mikroorganismen. Erforscht werden vor allem die Lebenszyklen mariner Organismen: Algen, Krebse, Muscheln und Borstenwürmer der Nordsee stehen im Interesse der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Und auch Organismen aus anderen Flachmeeren werden hier untersucht.

Seit 50 Jahren im Einsatz

Seit 1962 unterhält die Biologische Anstalt Helgoland im Alfred Wegener Institut für Polar- und Meeresforschung (AWI) eine Dauermessstation auf der Nordseeinsel. Im Rahmen der institutionellen Förderung des AWI durch das BMBF wurde diese Datenreihe aufgenommen und nachhaltig verfügbar gemacht. Bereits im Jahre 1873 begann diese Tradition mit einfachen Messungen von Temperatur und Wasser. In der Datenbank PANGAEA werden die Daten für nachkommende Generationen archiviert und bereitgestellt. Nutzer sind beispielsweise Klimaforscher, die ihre Modelle überprüfen möchten, Biologen, die sich für Meeresnahrungsnetze interessieren, oder Biochemiker, die gezielt chemische Untersuchungen der Proben vornehmen.


Weitere Informationen unter:

Zum Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung

Zum Video zur täglichen Langzeitmessung: Prof. Dr. Karen Wiltshire über die tägliche Probenahme auf der Helgoland Reede

 

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