Neues Zentrum bündelt Forschung zur Biodiversität

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Die Entscheidung über die Einrichtung des neuen Forschungszentrums der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) zur „Integrativen Biodiversitätsforschung“ ist gefallen: Der Hauptausschuss der DFG wählte auf seiner Sitzung am 27. April 2012 in Bonn auf Vorschlag des DFG-Senats die gemeinsame Bewerbung der drei Universitäten Leipzig, Jena und Halle-Wittenberg für das nunmehr siebte DFG-Forschungszentrum aus.

In dem neuen Zentrum sollen noch von diesem Jahr an interdisziplinär und auf international sichtbarem Niveau verschiedenste Forschungsaktivitäten zur Biodiversität gebündelt werden. Übergeordnetes Ziel ist die Erforschung – und damit auch der Schutz – der natürlichen Lebensgrundlagen. Das neue Forschungszentrum wird zunächst vier Jahre lang gefördert und erhält in dieser Zeit rund 33 Millionen Euro. Zentraler Standort der Einrichtung mit Namen „German Centre of Integrative Biodiversity Research – iDiv“ wird Leipzig sein.

„Das von den drei Universitäten geplante Zentrum verfügt über das Potenzial, innerhalb weniger Jahre zu einem international sichtbaren Standort der Biodiversitätsforschung zu werden“, sagte DFG-Präsident Professor Matthias Kleiner nach der Entscheidung. Das Zentrum stellt vier Leitfragen in den Mittelpunkt: Wie lässt sich Biodiversität erfassen? Wie entsteht und erhält sie sich? Welchen Einfluss hat sie auf das Funktionieren von Ökosystemen? Wie kann sie geschützt werden?

Die Beantwortung dieser Fragen soll in fünf Forschungsfeldern zu Biodiversitätstheorie, Interaktionsökologie, Evolution und Adaption, Biodiversitätsschutz und Biodiversitätssynthese vorangetrieben werden. Ein Synthesezentrum will die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Disziplinen der Biodiversitätsforschung und die kreative Weiterentwicklung des gesamten Gebietes fördern. Die am iDiv beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler kommen aus der Biologie, Chemie und Physik, den Geo- und Wirtschaftswissenschaften und der Informatik.

Die drei beteiligten Hochschulen verfügen schon jetzt über ein ausgeprägtes Profil und zahlreiche, auch international ausgerichtete Forschungsprojekte in den Biodiversitätswissenschaften. An dem neuen Zentrum ist darüber hinaus eine Reihe außeruniversitärer Forschungseinrichtungen beteiligt, darunter mehrere Max-Planck-Institute, das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung Leipzig und Institute der Leibniz-Gemeinschaft. Die Zusammenarbeit der drei Universitäten mit den außeruniversitären Einrichtungen – die sich bis zur gemeinsamen, länderübergreifenden Finanzierung von neuen Professuren, Arbeitsgruppen und Infrastruktur erstreckt – wurde als vorbildlich gewertet.

Insgesamt sollen an dem Forschungszentrum 13 neue Professuren und Arbeitsgruppen eingerichtet werden. Große Bedeutung wird der Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses beigemessen, die unter anderem in einer integrierten Graduiertenschule erfolgen soll. Einen Schwerpunkt will das Zentrum auch auf die Vermittlung seiner Forschungen in die Öffentlichkeit legen.

 

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