„Tomatenfisch“ gewinnt ersten Forschungspreis „Nachhaltige Entwicklungen“

Im Rahmen des Deutschen Nachhaltigkeitspreises hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung den neu geschaffenen Forschungspreis „Nachhaltige Entwicklungen" vergeben. Das Forschungsteam des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) erhielt die Auszeichnung für das Projekt „Tomatenfisch“ (ASTAF-PRO), bei dem Gemüse und Fische gemeinsam in einem Gewächshaus gedeihen. Die Jury überzeugte die emissionsarme und wassersparende Kombination aus Fisch- und Gemüsezucht, die den „Tomatenfisch“ zum Modell für „Urban Farming“ macht.

Die Idee der Forscher ist, Nährstoffe, die aus Abwässern der Fischzucht gewonnen werden, für die

Kultivierung von Gemüse zu nutzen. Hierzu wird das Wasser aus der Aquakulturanlage mechanisch und biologisch gereinigt. Das nährstoffreiche Wasser zirkuliert anschließend in einem Rinnensystem, in dem die Pflanzen in einem Bett aus Mineralwolle wurzeln. So werden die wichtigen Nährstoffe im Wasser der Pflanzenanlage zugeführt. Dies ermöglicht eine nachhaltige Erzeugung von Lebensmitteln, ohne dabei andere Ökosysteme zu belasten.

 

Der Tomatenfisch

„Ich gratuliere dem erfolgreichen Forscherteam, aber auch den 70 weiteren Teams, die sich um den neuen Forschungspreis „Nachhaltige Entwicklungen“ beworben haben, betonte Dr. Georg Schütte, Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung, bei der Preisvergabe. „Ihre Einsendungen stellen die Vielfalt und Leistungsfähigkeit der deutschen Nachhaltigkeitsforschung unter Beweis. Den drängenden Problemen in den Bereichen Energie, Ernährung und Ressourcenschutz begegnen die Forscherteams mit intelligenten neuen Lösungsansätzen und bringen so ‚Nachhaltigkeit made in Germany’ voran.“

Der „Tomatenfisch“ setzte sich im Finale gegen das vom Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE) geleitete Projekt „CuveWaters“ zur Verbesserung des Wasserressourcenmanagements in Namibia und das von der TU München entwickelte Holzbausystem TES EnergyFacade zur energetischen Modernisierung von Altbauten durch. Zwischen Juli und September 2012 hatten sich Forscher und Forschergruppen aus deutschen Forschungseinrichtungen, Universitäten und Fachhochschulen mit aktuellen Projekten beworben.
Im Fokus der neuen Auszeichnung, die im Wissenschaftsjahr 2012 „Zukunftsprojekt Erde“ ins Leben gerufen wurde stehen wissenschaftliche Beiträge zur nationalen Nachhaltigkeitsstrategie und der Hightech-Strategie in den Bereichen Klimaschutz, Ressourcenschutz und Energie.

Weitere Informationen unter:

Zum Deutschen Nachhaltigkeitspreis

Zum Projekt Tomatenfisch

 

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