Navigation und Service

Springe direkt zu:

Rückblick: Wissenschaftsjahre 2000-2012 (II)

An Bord und auf den Schienen

Dem Querdenker Albert Einstein hätte der Ansatz gefallen, Wissenschaft zu den Menschen zu bringen. Ob mit dem Frachtschiff MS Wissenschaft, das erstmals 2002 im Wissenschaftsjahr der Geowissenschaften als Geoschiff die Reise angetreten hat, oder auch mit dem Zug, der im Wissenschaftsjahr 2009 – Forschungsexpedition Deutschland den Blick auf neue wissenschaftliche Themen eröffnete und junge Besucherinnen und Besucher ermutigte, sich für eine wissenschaftsnahe Laufbahn zu entscheiden. Die MS Wissenschaft fährt inzwischen Jahr für Jahr über deutsche Wasserstraßen und legt jeden Sommer in rund 30 Städten an – von Passau bis Kiel, von Stuttgart bis Magdeburg. Der Tourplan ändert sich Jahr für Jahr, damit möglichst viele Städte und Menschen in den Genuss der interaktiv gestalteten Ausstellung kommen. 2012 gingen insgesamt rund 90.000 Menschen in 35 Städten an Bord des Ausstellungsschiffes.

„Erinnern, Vermitteln, Gestalten“

2007 standen erstmals die Geisteswissenschaften im Mittelpunkt eines Wissenschaftsjahres. Gemeinsam mit dem Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft und anderen Partnern präsentierte das Goethe-Institut das internationale Festival „Die Macht der Sprache“. Ebenso international war der Wettbewerb „Das schönste ABC der Welt" ausgelegt. Aus allen Teilen der Welt, von Albanien bis Elfenbeinküste, von Kanada bis Thailand wurden Wort-Beiträge eingesandt, gegen die sich das türkische Yakamoz („die Widerspiegelung des Mondlichts im Wasser“) als das schönste Wort der Welt durchsetzte.

Der Kuss – Magie und Chemie

Nur wer informiert ist, kann mitdiskutieren, wie wir in Zukunft leben wollen und können. Die Wissenschaftsjahre setzen auf den Dialog mit Bürgerinnen und Bürgern – in Wissenschaftscafés und bei Bürgerdialogen, in Schülerparlamenten, in Konsenskonferenzen und bei vielen anderen Gelegenheiten. Professor Dr. Wolfram Koch, Geschäftsführer der Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V., der das Jahr der Chemie koordinierte, erinnert sich noch gerne an eine, wie er sagt, sehr wichtige Lektion: „Überrascht hat uns, die wir wissenschaftlich geprägt sind, der Erfolg von auf den ersten Blick eher trivialen Kampagnen wie ,Der Kuss – Magie und Chemie‘.“

Interdisziplinär und zukunftsorientiert

Bis 2008 stand jedes Jahr eine wissenschaftliche Disziplin oder, wie 2005 das Einsteinjahr, eine bedeutende Persönlichkeit der Wissenschaften im Mittelpunkt der Wissenschaftsjahre. Seit dem Wissenschaftsjahr 2009 – Forschungsexpedition Deutschland greifen die Wissenschaftsjahre interdisziplinäre Themen auf. Die Wissenschaftsjahre tragen so der Erkenntnis Rechnung, dass die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen der Wissenschaft jenseits traditioneller Fächergrenzen bewältigt werden.