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Auf die Forschung, fertig, los: Mikroexpeditionen auf Juist

27.10.2022
Kurz und knapp

Wissenschaft können eigentlich alle: Auf der Nordseeinsel Juist unternahmen Neugierige an drei Tagen im Oktober Mikroexpeditionen, um sich mit Tier-, Pflanzen- und Bodenarten auseinanderzusetzen. Das Projekt „Wissenschaft ist Spurensuche – Mikroexpeditionen zum Klimawandel“ vom Fraunhofer-Institut UMSICHT und der Folkwang Universität der Künste lud Bürgerinnen und Bürger ein, den Klimawandel vor Ort zu erkunden und eine neue Perspektive auf die Wissenschaft zu gewinnen. Die Teilnehmenden waren begeistert.

Drei Tage im Zeichen der vielfältigen Natur auf der Insel Juist

Juist – das ist Meer, Sand und Schilf. Wer genauer hinschaut, entdeckt die Vielfalt der Natur und ihre Gefährdung durch den Klimawandel. Das Projekt „Wissenschaft ist Spurensuche“ und seine Mikroexpeditionen auf der Nordseeinsel Juist halfen dabei, den Blick zu schärfen. Die Mikroexpeditionen haben Mitarbeitende des Fraunhofer-Instituts UMSICHT (Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik, Oberhausen) und der Folkwang Universität der Künste (Essen) entwickelt. Vom 5. bis 7. Oktober wurde sie umgesetzt. Die Teilnehmenden erforschten die Dünen, das Watt, den Wald, den See und die Salzwiesen. Eingeladen waren alle Altersgruppen und tatsächlich kamen Kinder, ihre Eltern und auch Rentnerinnen und Rentner. Darunter waren Einheimische und Gäste der Insel.

 

Forschungsinstrumente aus der Wundertüte  

Am ersten Tag erkundeten die Teilnehmenden die Insel auf eigene Faust. In sogenannten Wundertüten war neben Anleitungen, einem Thermometer, einer Lupe und einer Landkarte alles zu finden, was angehende Entdeckerinnen und Entdecker brauchen. Es konnten Pflanzen und Muscheln bestimmt, Temperaturen gemessen und eine Geräuschlandkarte erstellt werden. Die Teilnehmenden wurden ermutigt, Fragen zu stellen und zu recherchieren, also wie echte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu arbeiten. Am zweiten Tag besuchte die Flechtenexpertin Helga Bültmann die Mikroexpeditionen und zeigte den Teilnehmenden, wo die spannenden Organismen zu finden sind. Ein seltenes Exemplar von Flechten entdeckte die Gruppe in den Dünen von Juist. Die echte Hundsflechte sieht aus wie vertrocknete Blätter, ist aber wie andere Flechten eine Symbiose aus Pilzen und Algen.

 

Auf der Suche nach Markus und den Kegelrobben

Am dritten Tag ging es auf Rätseljagd im Töwerland. Die Teilnehmenden machten sich auf die Suche nach Markus, dem Nationalpark-Ranger, und verschwundenen Kegelrobben. Dabei mussten kleine Rätsel gelöst werden, um den nächsten Zielort zu finden. An jeder Station gab es Einblicke aus der Wissenschaft, die den Zusammenhang der Rätsel und Experimente mit Wissenschaft und Klimaveränderung erklärten. Am Ende blieb Markus zwar verschollen, aber die Kegelrobbenmama und ihr Baby waren gefunden und wohlauf. Von den insgesamt 210 Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Mikroexpeditionen gab es großes Lob: Sie baten um eine Wiederholung im nächsten Jahr.

Die Idee der Mikroexpedition ist inspiriert von Mikroabenteuern. Diese sind in den letzten Jahren populär geworden. In den nächsten Wochen wird auf Website des Projekts ein Planer veröffentlicht: Mit verschiedenen Anleitungen und Wissensinputs können Interessierte am Urlaubsort, auf Ausflügen und auch vor der eigenen Haustür auf Erkundungstour gehen.

 

Den bald verfügbaren Mikroexpeditionsplaner sowie weitere Informationen zum Projekt finden Sie auf dessen Website

Einen Projektüberblick und Informationen zu den Hintergründen der Mikroexpeditionen gibt es auch im Förderprojekt-Steckbrief.