Erfreuliche Resonanz für die
Mitmachaktion IdeenLauf

07.07.2022
Kurz und knapp

Über 14.000 Fragen haben Bürgerinnen und Bürger beim IdeenLauf eingereicht, der zentralen Mitmachaktion im Wissenschaftsjahr 2022 – Nachgefragt!. „Die Resonanz ist sehr erfreulich“, sagte Dr. Dietrich Nelle vom Bundesministerium für Bildung und Forschung jetzt bei einer Paneldiskussion, die Zwischenbilanz zur Aktion zog. Hochkarätige Teilnehmerinnen und Teilnehmer diskutierten bei acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften in Berlin über den Auftakt zum IdeenLauf und seinen weiteren Verlauf.

Der IdeenLauf beweist großes Interesse an der Wissenschaft

Fragen zu Klima und Umwelt, zu Frieden und Zusammenhalt in der Gesellschaft bilden Schwerpunkte der über 14.000 Fragen, die beim IdeenLauf eingereicht wurden. Es ist die zentrale Mitmachaktion des Wissenschaftsjahrs 2022 – Nachgefragt!. Im Rahmen der Diskussionsveranstaltung „acatech am Dienstag“ zogen Beteiligte des Wissenschaftsjahres 2022 im Leibniz-Saal der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften nach sechs Monaten Zwischenbilanz. Sie diskutieren dabei die Methodik, mit der aus Fragen Impulse für Forschung sowie Forschungs- und Innovationspolitik generiert werden können. „Der IdeenLauf zeigt, dass es in der Bevölkerung ein großes Interesse an wissenschaftlichen und technischen Forschungsfragen gibt“, sagte Dr. Dietrich Nelle vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. Dieses Interesse soll durch die Aktion gestärkt werden.

Neben den Fragen zu den großen Themen hätten ihn vor allem Fragen beeindruckt, bei denen große persönliche Betroffenheit zu erkennen gewesen sei. Dazu zählten zum Beispiel Fragen zur personalisierten Medizin.

Ein Dialog, geprägt von Respekt

Teil der Diskussionsrunde war außerdem Prof. Dr. Ortwin Renn vom Institut für transformative Nachhaltigkeitsforschung, Potsdam. Er betonte die Bedeutung des Dialogs und der Interaktion, die durch den IdeenLauf zwischen Bürgerinnen und Bürgern, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern entstanden sind. „Wir brauchen den Dialog mit denen, die Erfahrung in der Wissenschaft und in der Gesellschaft, aber auch mit denjenigen, die Lebenserfahrung haben“, sagte er. Dieser Dialog sei von Respekt geprägt gewesen.

Dr. Miriam Schwentker, Vertreterin des Citizen Panels, berichtete vom Austausch zwischen Bürgerinnen und Bürgern und Forschenden und zeigte sich sehr zufrieden mit dem bisherigen Stand der Aktion. „Es ist das erste solche Partizipationsprojekt und es ist gut, daraus zu lernen“, sagte sie.

Prof. Dr.-Ing. Jan Wörner, Präsident von acatech, äußerte sich optimistisch, dass das Interesse der Menschen an Wissenschaft dauerhaft anhalten werde. „Der Mensch nutzt bisher nur einen Bruchteil seiner Fähigkeiten und seines Gehirns. Da ist viel Potenzial – er muss nur neugierig bleiben“, sagte er.

Neue Projekte generiert aus Fragen

Ein Teil der Fragen der Bürgerinnen und Bürger ist bereits beantwortet worden, berichtete Dr. Dietrich Nelle. Weitere Fragen wurden an wissenschaftliche Institutionen weitergeleitet, die Antworten erarbeiten werden. Ein bedeutender Teil der Fragen wird zurzeit im Rahmen der Online-Konsultation diskutiert. Bürgerinnen und Bürger können bei dieser noch bis zum 14. Juli die aus den Fragen des IdeenLaufs entstandenen Clusterpapiere kommentieren, interdisziplinäre Überschneidungen (ZukunftsRäume) identifizieren und so weitere Impulse setzen.

Dr. Dietrich Nelle kündigte an, dass aus den Fragen und dem jetzigen Diskussionsprozess ein Bericht erstellt wird, der im November an die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Bettina Stark-Watzinger MdB, übergeben wird. „Dieser Bericht ist Rohmaterial“, sagte er. Die Impulse, die er setzt, sollen in wissenschaftlichen Projekten erforscht werden. Die Bürgerinnen und Bürger, die sich beteiligt haben, sollen jedoch weiter involviert bleiben. „Wie kann Partizipation gut gelingen, sodass Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Bürgerinnen und Bürger in ihr einen Mehrwert sehen?“, fragte Nelle. Das Projekt sei eine Lernerfahrung, die alle Beteiligten, aber auch das Ministerium jetzt machten. „Das, was Menschen bewegt, möge die Forschungspolitik bewegen“, sagte Prof. Dr. Ortwin Renn zum Abschluss.

Mehr zu den Hintergründen des IdeenLaufs gibt es hier und hier