02 Wie gestalten wir den Umgang mit Vergangenheit für eine globale Zukunft?

Konstruktive Erinnerung ist die Basis für eine erfolgreiche Gestaltung der Zukunft. Wie Erinnerung inklusiv und pluralistisch gestaltet werden kann, ist eine zentrale Frage dieses Clusters. Die Bürger*innen möchten wissen, wie Kulturerbe besser geschützt werden kann. Mit welchen Medien kann Erinnerung vermittelt werden? Welche Rolle spielen soziale Medien bei der Erinnerungsarbeit? Und welche Bedeutung haben Orte der Erinnerung? 

Einordnung:

Krieg, Flucht, Antisemitismus, Rassismus und die Geschichte des Kolonialismus sind wichtige Themen unserer Gesellschaft. Wir stehen vor der Aufgabe, die Gegenwart der Vergangenheit zu reflektieren und Kulturen des Erinnerns neu und vor allem global zu gestalten. Die Aufarbeitung der Vergangenheit ist ein kollektiver Prozess, der von der ganzen Gesellschaft getragen werden muss. 

Wesentliche Fragen, aus diesem Cluster sind, wie wir Erinnerungskulturen plural, partizipativ und inklusiv erarbeiten und zugleich materielles und immaterielles Kulturerbe besser vor den Auswirkungen von beispielsweise Klimawandel der Krieg und Zerstörung schützen können. Die Bürger*innen möchten wissen, wie sich Erinnerungsarbeit gut gestalten lässt, welche Medien (z.B. Kunst und Literatur) und Orte des Erinnerns (z.B. Museen und Gedenkstätten) die Gesellschaft braucht. Von Interesse ist, wie man diese zukunftsfähig machen kann und welche Rolle dabei den sozialen Medien zukommt. 

Ausblick

Das Forschungscluster zeigt, wie Theorien, Politiken, Prozesse und Medien des Erinnerns neu überdacht werden sollten. Kerngedanke ist die globale und partizipative Gestaltung des Erinnerns für die plurale Gesellschaft der Gegenwart. Erinnern soll auch im Hinblick auf Gewalt, Traumata, Klima- und Kriegskatastrophen erforscht werden. Neue wissenschaftsbasierte Ansätze für die individuelle und die kollektive Biografiearbeit können helfen, Traumata aus Krieg und Gewalt besser zu verarbeiten und ihre Weitergabe über Generationen hinweg zu unterbrechen. An dieser Aufgabe können sich die Geschichts-, Politik-, Sozial-, Kunst-, Medien- und Literaturwissenschaften sowie die Archäologie beteiligen. 

Der Erhalt und Schutz des materiellen und immateriellen Kulturerbes stehen neben Fragen zur Geschichte und vergangenen Kulturen im Mittelpunkt des Interesses. Die Wissenschaft könnte neue Konzepte zum Schutz und Erhalt des Kulturerbes entwickeln - aber auch Ansätze, wie das Erbe systematisch genutzt werden kann, um den Zusammenhalt in der Gesellschaft zu stärken und Kompetenzen zu vermitteln. Dies kann ein wichtiger Beitrag der Forschung sein, die Basis für das Zusammenleben zu stärken.

Autorin: Dr. Maha El Hissy

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