44 Wie können wir Innovationsprozesse besser verstehen und dafür sorgen, dass sie uns schneller helfen?

Unsere hochtechnologische Welt wandelt sich durch Innovationen. Die Bürger*innen fragen sich, wie sie entstehen und ob man ihre Entstehung steuern oder verstärken kann. Im Fokus liegt dabei die Überlegung, was günstige Rahmenbedingungen und was Hindernisse im Innovationsprozess sind. Auch interessieren sie die Chancen und Risiken, welche die andauernde und zunehmende Speicherung von Daten birgt.

Einordnung:

Innovationen und neue Technologien entwickeln und verbreiten sich in Prozessen. Diese Prozesse beruhen auf Wechselwirkungen zwischen technisch-wissenschaftlichen Erkenntnissen einerseits und nutzungsseitigen Anwendungen sowie Problemlösungsbedarfen der Nutzer*innen andererseits. Dabei sind die Richtung und auch die Geschwindigkeit – bis hin zu Stillstand oder Abbruch – solcher Prozesse im Vorhinein offen.

Diese Offenheit und Ungewissheit sind unvermeidbare Kerneigenschaften von Innovationsprozessen: Das Neue ist nicht bekannt, bevor es entsteht. Vor diesem Hintergrund stellen sich die Bürger*innen im IdeenLauf sowohl allgemeine Fragen zum Innovationsgeschehen als auch konkretere Fragen zu ausgewählten Innovationsfeldern: Wie lässt sich der Ausbreitungsprozess von Innovationen und Technologie besser verstehen und gegebenenfalls so beeinflussen, dass er schneller zu Problemlösungen führt? Wie können gute Rahmenbedingungen für Innovationen geschaffen werden? Wie können die als positiv (und negativ) bewerteten Folgen von Innovationen in einem breiteren Beobachtungsfeld schneller gewonnen, registriert und analysiert werden, sodass auf dieser Basis aktuelle Impulse für das Innovationsgeschehen entstehen? Nachsteuerungs- und Revisionsmöglichkeiten müssen dabei im Vornherein vorgesehen werden.

Ausblick

Aus diesem Cluster wird deutlich, dass wir besser verstehen müssen, welche individuellen, kollektiven, diskursiven, politischen und regulativen Hemmnisse einer schnellen, aber nachsteuerbaren Innovationsanwendung entgegenstehen. Wissenschaftler*innen sollten Methoden entwickeln, mit denen sich nach Einführung von Innovationen schnell reale Erfahrungen anstelle von Wirkungsvermutungen, Hoffnungen und Befürchtungen gewinnen lassen.

Forschungsthemen könnten zudem die Potenziale und Risiken sein, die sich aus Robotik, Automatisierung und allgegenwärtiger Informationsverfügbarkeit ergeben. Auch der Einfluss von Innovationen in diesem Bereich auf das Arbeitsleben sollte intensiv erforscht werden.

Neben den unmittelbaren Wirkungen von Innovationen sind auch die Effekte in größerem Rahmen (z.B. für gesellschaftliche Verhältnisse und Kommunikationsformen) von Forschenden in den Blick zu nehmen. Auch dabei sollte sich die wissenschaftliche Betrachtung nicht auf Einschätzungen beschränken, sondern insbesondere auch tatsächliche realisierte Folgen beobachten und analysieren.

Autor: Dr. Christian Neuhaus

Verknüpfte ZukunftsRäume