Dialog im „Wissenschaftsjahr 2025 – Zukunftsenergie“: Im Rahmen einer Online-Debatte der Juniorprofessur Soziologie mit Schwerpunkt Technik der TU Chemnitz wird am 3. November 2025 über Chancen und Risiken regionaler Lithiumförderung diskutiert.
Lithium aus dem Erzgebirge?
Dipl.-Ing. Mario Steinebach, Pressestelle und Crossmedia-Redaktion Technische Universität Chemnitz
Lithium gilt als Schlüsselrohstoff der Energiewende. Ohne Lithium-Ionen-Batterien funktionieren weder Elektroautos, noch Speicher für Strom aus erneuerbaren Quellen. Doch bisher stammen die Rohstoffe für deutsche Akkus überwiegend aus Chile, Australien und China – mit bekannten ökologischen und sozialen Problemen. Könnte Lithium künftig auch in Deutschland gewonnen werden – nachhaltig, regional und unabhängig von geopolitischen Spannungen? Diese Frage steht im Mittelpunkt der dritten Online-Veranstaltung von „Offen für Argumente“ (OfA) am 3. November 2025 von 16 bis 18 Uhr.
Diskutiert wird die These: „In Zinnwald (Erzgebirge) könnte der für die Energiewende unentbehrliche Rohstoff Lithium unter höchsten umwelt- und sozialverträglichen Standards gewonnen werden!“ Verteidigt wird diese These von Marko Uhlig, Geschäftsführer der Zinnwald Lithium GmbH, die im Erzgebirge eines der größten Lithium-Vorkommen Europas erschließen will. Das Unternehmen plant, jährlich genug Lithium für die Akkus von rund 800.000 Elektroautos zu produzieren – direkt vor der Haustür.
Diskutieren statt nur kommentieren
Das im „Wissenschaftsjahr 2025 – Zukunftsenergie“ vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt an der Technischen Universität Chemnitz geförderte Projekt „Offen für Argumente“ will eine neue digitale Gesprächskultur fördern. Das Online-Debattenformat lädt dazu ein, sich argumentativ mit unterschiedlichen Standpunkten auseinanderzusetzen – und sich im besten Fall auch überzeugen zu lassen. „Im Netz ist es normal geworden, sofort eine starke Meinung zu haben oder abzulehnen“, sagt Juniorprof. Dr. Andreas Bischof, Leiter der Juniorprofessur Soziologie mit Schwerpunkt Technik an der TU Chemnitz und Projektleiter von OfA. „Unser Format lädt dazu ein, überhaupt mal an den Argumenten zu arbeiten – und herauszufinden, wo wirklicher Dissens besteht und wo Annäherung möglich ist.“ Über eine eigens entwickelte Online-Plattform treten Teilnehmende zeitlich flexibel in den Austausch. Das semi-asynchrone Format ermöglicht es, sich auch ohne Präsenztermin fundiert einzubringen.
Energiewende im Fokus
OfA ist Teil des „Wissenschaftsjahres 2025 – Zukunftsenergie“, einer Initiative des Bundesministeriums für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) sowie Wissenschaft im Dialog (WiD). Die TU Chemnitz setzt das Projekt um und beleuchtet darin zentrale Themen der Energiewende aus wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Perspektive. Bereits diskutiert wurden Wasserstoff und Solarenergie, jetzt steht mit der Lithiumförderung in Zinnwald ein hochaktuelles Thema aus der Region im Mittelpunkt. Im Dezember 2025 folgt die Abschlussveranstaltung, bei der die Ergebnisse aller vier Diskussionsrunden vorgestellt werden.
Mitmchen ausdrücklich erwünscht
OfA lebt von der Beteiligung vieler Stimmen – Studierender, Fachleute, Bürgerinnen und Bürger sowie Interessierter aus Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft. Anmeldungen sind ab sofort möglich unter www.offen-fuer-argumente.de.
Wissenschaftliche Ansprechpartnerin
Sarah Hofmann
sarah.hofmann[at]hsw.tu-chemnitz.de
+49 173 6223013
Diese Meldung wurde in Kooperation mit dem Informationsdienst Wissenschaft (idw) veröffentlicht.
