Was macht Alkohol mit mir?

Portrait Prof. Mann Karl Mann, Zentralinstitut für Seelische Gesundheit, Klinik für Abhängiges Verhalten und Suchtmedizin, Mannheim

„Das Risiko einer Alkoholsucht wird zu etwa 50 bis 70 Prozent von den Genen bestimmt." 

Was Alkohol mit einem machen kann, hängt von vielen Faktoren, wie Menge des Alkohols, Alter, Trinkgewohnheiten sowie der physischen Beschaffenheit ab. Wie unterschiedlich sich Alkohol auswirken kann, möchte ich an einem Beispiel erläutern: Ein Mann und eine Frau mit einem gleichen Gewicht von etwa 60 Kilogramm trinken die gleiche Menge Alkohol. Die Frau erreicht einen höheren Blutalkoholspiegel als der Mann, denn Frauen haben im Durchschnitt einen höheren Fettanteil in der gesamten Körpermasse. Da sich Alkohol nicht in Fett löst, stehen Frauen kleine Körpervolumina zur Verfügung, in denen sich Alkohol dann entsprechend stärker anreichert.  Auch im Bezug auf unser Denken und Handeln wirkt sich Alkohol unterschiedlich aus: Während ein Glas Wein aufgeschlossener macht oder Hemmungen nimmt, führt übermäßiger Alkoholkonsum zu negativen Folgen. Von übermütigen Verhaltensweisen bis hin zum so genannten Verlust der Kritikfähigkeit bis hin zur Bewusstlosigkeit und Versterben an einer Lähmung des Atemzentrums im Gehirn. Regelmäßiger Alkoholgenuss hat nicht zuletzt auch Einfluss unsere Gesundheit. Das Schlaganfallrisiko steigt – zudem sind häufig Krebserkrankungen z. B. der Speiseröhre oder der Leber die Folge. Eine weitere ernstzunehmende Erkrankung ist die Alkoholabhängigkeit. Sie entsteht durch Gewöhnung und für den Betroffenen oft schleichend und unbemerkt. Das Risiko an einer Sucht zu erkranken ist dabei zu etwa 50 bis 70 Prozent genetisch determiniert.