Museumsgespräche 2012 – Mensch Kultur Nachhaltigkeit

Museumsgespräche 2012

Im Wissenschaftsjahr 2012 Zukunftsprojekt Erde laden die Forschungsmuseen der Leibniz-Gemeinschaft zu den Museumsgesprächen "Mensch Kultur Nachhaltigkeit" ein.


Die insgesamt vier Gespräche an ausgewählten Forschungsmuseen erweitern die zentrale Frage des Wissenschaftsjahres "Wie wollen wir leben?" um ein "...so wie früher?"

Als Orte, an denen originale Quellen des kulturellen Erbes des Menschen und seiner Umwelt dokumentiert, bewahrt und erforscht werden, können die historisch-kulturwissenschaftlichen Forschungsmuseen besonders glaubwürdig eine Brücke von der Vergangenheit in die Zukunft bauen.

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Natur, Technik und Kultur im Menschenzeitalter: Wie leben wir im Anthropozän?

Die Gesprächsreihe startet am 17. Oktober im Deutschen Museum München mit der Veranstaltung zum Thema "Natur, Technik und Kultur im Menschenzeitalter: Wie leben wir im Anthropozän?". Dazu diskutieren ein Geowissenschaftler, ein Biologe und eine Historikerin gemeinsam mit dem Publikum.

Der Begriff des Anthropozän, der auf den Nobelpreisträger Paul J. Crutzen zurückgeht, unterstreicht die unauflösbare Verknüpfung von Natur, Technik und Kultur im neuen Menschen-Zeitalter. Er wirft zugleich Fragen auf, die im aktuellen Wissenschaftsjahr Zukunftsprojekt Erde von eminenter Bedeutung sind: Wie leben wir im Anthropozän und wie wollen wir künftig leben? Welche Rolle spielen im Anthropozän Wissenschaft und Technik in ihrer Doppelfunktion als Problemverursacher und mögliche Problemlöser? Um Antworten auf diese Fragen zu finden, müssen aus der Kenntnis der Geschichte geschöpfte Zukunftsszenarien entwickelt und neue Visionen diskutiert werden.

Museumsgespräche 2012

Recycling: gestern, heute und morgen

Teil 2 der Gesprächsreihe findet am 30. Oktober im Deutschen Bergbau-Museum Bochum statt. Zum Thema "Recycling: gestern, heute und morgen" diskutieren Prof. Dr. Stefan Bringezu vom Institut für Klima Umwelt und Energie Wuppertal, Prof. Dr. Gregor Borg vom Institut für Geowissenschaften der Universität Halle-Wittenberg und Prof. Dr. Thomas Stöllner vom Deutschen Bergbaumuseum.

Passend zur "Rohstoff-Expedition: Entdecke, was in (d)einem Handy steckt!" im Wissenschaftsjahr 2012 stellt dieses Museumsgespräch das Thema Ressourcenschonung in den Vordergrund. Ressourcenschonung ist eng mit dem Thema Recycling verbunden – hier setzt auch die Handy-Sammelaktion im Rahmen der "Rohstoff-Expedition" an.

Das Thema wirft viele Fragen auf: Welche Anteile an wichtigen Rohstoff, gerade Metallen, kann das Recycling schon jetzt liefern und wie viel Primärrohstoffgewinnung ist noch nötig? Wie sieht die Entwicklung hier aus? Diese und andere Fragen sollen in diesem Museumsgespräch geklärt werden.

Fisch als Ressource - Probleme und Lösung für eine gleichbleibende Rohstoffversorgung für die Deutsche Fischwirtschaft

Im Deutschen Schifffahrtsmuseum Bremerhaven diskutieren am 6. November drei Expertinnen und Experten zum Thema "Fisch als Ressource - Probleme und Lösung für eine gleichbleibende Rohstoffversorgung für die Deutsche Fischwirtschaft".

Jeder Deutsche verzehrt im Jahr 15,5 kg Fisch, doch nur vier der zehn beliebtesten Speisefische können nach Angaben des WWF bedenkenlos verzehrt werden.
Jahrzehntelang wuchs die weltweite Fangmenge in der Fischerei – mit der Folge, dass viele Fischbestände heute als überfischt oder zusammengebrochen gelten. Als überfischt gilt ein Bestand, der über ein nachhaltiges Maß hinaus genutzt wird. Schuld ist eine verfehlte Fischereipolitik. Der geschätzte Wert des weltweit angelandeten Fisches beträgt jährlich etwa 90 Milliarden US-Dollar. Damit
ist die Fischerei ein bedeutender Wirtschaftszweig. Doch in vielen Regionen der Weltmeere sind die Bestände durch permanente Überfischung bedroht, so dass Handlungsbedarf besteht.
Vertreter aus Wissenschaft, Fischwirtschaft und Naturschutz behandeln dieses Thema in einer öffentlichen Podiumsdiskussion und suchen gemeinsam nach Lösungen.

Der Umgang mit Wasser und Boden - damals und heute

Das vierte Museumsgespräch am 27. November im Museum für Antike Schifffahrt des Römisch-Germanischen Zentralmuseums Mainz stellt den "Umgang mit Wasser und Boden - damals und heute" in den Fokus. Zu diesem Thema diskutieren Prof. Dr. Hans-Rudolf Bork von der Universität Kiel, Prof. Dr. Hans-Georg Frede von der Universität Gießen und Dr. Rainer Schreg vom Römisch-Germanischen Zentralmuseum Mainz.

Zum Umgang des Menschen der Vergangenheit mit Wasser und Boden kann die Archäologie besonders viel Erkenntnis liefern. Seit der Jungsteinzeit greift der Mensch mit verschiedensten Methoden der Ackerbauwirtschaft in den natürlichen Boden und Wasserhaushalt ein. Besonders interessante Informationen liegen uns hier zum Beispiel aus der römischen Antike und dem späten Mittelalter vor. Monokulturartige Wirtschaftsformen führten schon damals zu Umweltproblemen, die unseren heute verblüffend ähnlich sind.
Wir können so vergleichen, wie es die Menschen früher getroffen hat und was sie dagegen unternommen haben, mit dem was wir heute kennen.

Zu weiteren Aktionen der Forschungsmuseen

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