Nachhaltige Unternehmensführung: Gewinner des Ideenwettbewerbs gekürt

Mitglieder der Jury des Ideenwettbewerbs am 26. April 2012 in Potsdam - Foto: Svea Pietschmann, © Rat für Nachhaltige Entwicklung

Die Macher der Bewertungsmethode „Sustainable Value“ und des Indikatorenprojekts „AgBalance“ konnten den vom Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE) ausgelobten Ideenwettbewerb Nachhaltige Unternehmensführung: Kosten kennen – Nutzen erschließen für sich entscheiden.

Mit dem Wettbewerb hat der RNE gemeinsam mit Jochen Zeitz, dem Vorsitzenden des Verwaltungsrates des Sport- und Lifestylekonzerns Puma, neue Methoden, Ansätze und Ideen zur monetären Nachhaltigkeitsbewertung von Unternehmen gesucht, um die Diskussion über nachhaltige Geschäftsmodelle und deren Verbreitung anzutreiben.

Die Vorentscheidung fiel am 26. April

Um die besten Ideen zu küren, hatte der Nachhaltigkeitsrat am 26. April im Potsdamer Institute for Advanced Sustainability Studies IASS zu einer Präsentationskonferenz eingeladen. Acht Wettbewerbsteilnehmer konnten ihre Ideen dort einem Fachpublikum erläutern und zur Diskussion stellen. Auf Grundlage dieser an das Format der TED-Konferenzen angelehnten Präsentationen wählten anschließend Nachhaltigkeitspraktiker aus Unternehmen und Wissenschaft die beiden Gewinnerbeiträge aus.

Frank Figge, Gewinner des Ideenwettbewerbs, am 26. April 2012 in Potsdam - Foto: Svea Pietschmann, © Rat für Nachhaltige Entwicklung

Aus den acht Finalisten wurden zwei Gewinner ausgewählt

Die Jury überzeugen konnte die „Sustainable Value“-Methode, den der an der Euromed Marseille Management School lehrende Ökonom Frank Figge mitentwickelt hat. Der von ihm vorgestellte Bewertungsansatz zur Nachhaltigkeit eines Unternehmens wendet die Logik des Kapitalmarktes auf den Einsatz knapper Ressourcen an und schafft mithilfe des Opportunitätskosten-Ansatzes einen vergleichbaren Wert für die Nachhaltigkeitsleistung verschiedener Unternehmen. Der Sustainable Value wurde bereits für viele Unternehmen berechnet und wird kontinuierlich weiterentwickelt.

Dirk Voeste, Gewinner des Ideenwettbewerbs, am 26. April 2012 in Potsdam - Foto: Svea Pietschmann, © Rat für Nachhaltige Entwicklung

Überzeugen konnte auch das Projekt „AgBalance“ der BASF Crop Protection, einem auf Pflanzenschutz spezialisierten Unternehmensbereich des Ludwigshafener Chemieriesen. Das Projektteam um den Biologen Dirk Voeste, BASF-Verantwortlicher für Nachhaltigkeit und Produktsicherheit, hat eine Methode für Erhebung und Bewertung von 69 Nachhaltigkeitsindikatoren in der Landwirtschaft entwickelt, um wesentliche Einflussfaktoren landwirtschaftlicher Produktionssysteme lokalisieren und gewichten zu können. Der Indikatorensatz erleichtert Veränderungen des Systems in Richtung nachhaltigerer Produktionsweisen.

Prof. Lucia Reisch, Mitglied im Rat für Nachhaltige Entwicklung, würdigte die Gewinner im Namen des Nachhaltigkeitsrates und erläuterte das Ergebnis der Jury. Auch die anderen Teilnehmer konnten durchweg hohe Qualität ihrer Methoden und Überlegungen mit interessantem und kurzweiligem Vortragsstil verbinden.

Die Gewinner präsentieren sich auf der Jahreskonferenz des RNE

Die Gewinner des Ideenwettbewerbs werden ihre Ansätze zur nachhaltigen Unternehmensführung am 25. Juni auf der Jahreskonferenz des Rates für Nachhaltige Entwicklung vorstellen. Gemeinsam mit Bundesbildungsministerin Annette Schavan und RNE-Mitglied Jochen Zeitz werden sie über neues Denken in der Unternehmensführung diskutieren und über die Rolle, die die Wissenschaft dabei spielt. Die 12. Jahreskonferenz des Rates findet im Berliner Haus der Kulturen der Welt statt und steht unter dem Titel „WegeWissenWirkungen“. Zur Jahreskonferenz

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Zum Rat für nachhaltige Entwicklung

Nachhaltigkeit hat viele Gesichter. Der Rat für Nachhaltige Entwicklung wurde im April 2001 von der Bundesregierung berufen. Ihm gehören 15 Personen des öffentlichen Lebens an. Die Aufgaben des Rates sind die Entwicklung von Beiträgen für die Umsetzung der nationalen Nachhaltigkeitsstrategie, die Benennung von konkreten Handlungsfeldern und Projekten sowie Nachhaltigkeit zu einem wichtigen öffentlichen Anliegen zu machen. Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel setzt die nationale Nachhaltigkeitsstrategie fort und hat für 2012 eine Neuauflage angekündigt. 

Zum Nachhaltigkeitskodex (DNK)

Die Bundesregierung will Unternehmen, an denen sie über den Bund Anteile hält, empfehlen, die Anwendung des Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK) zu prüfen. 

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