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Wir werden vielfältiger.

Wie können wir dieses Potenzial nutzen?

Kampagnenmotiv „Wir werden vielfältiger“: Mouhanad Khorchide, Zentrum für Islamische Theologie an der Universität Münster.

Unsere Gesellschaft wird immer facettenreicher. Fachkräfte aus dem Ausland bereichern Deutschland kulturell und stärken unsere Wirtschaftskraft. Neue Formen des Zusammenlebens entstehen über Altersgrenzen hinweg. Forscher befassen sich mit der Frage, wie wir diese neue Vielfalt am besten gestalten können.

Immer mehr Jungunternehmer haben einen Migrationshintergrund. Seit Ende der 90er-Jahre hat sich der Anteil der Einwanderer unter den Unternehmensgründern in Deutschland mehr als verdoppelt. Jährlich schaffen Migranten tausende neue Jobs. Aber auch die Erwerbsbiografien ändern sich: Angesichts des demografischen Wandels ist es im fortgeschrittenen Alter keine Seltenheit mehr, sich beruflich weiter zu entwickeln. Unser Land wird vielfältiger – und davon profitieren wir nicht nur kulturell, sondern auch volkswirtschaftlich.

Miteinander leben und voneinander lernen

Zahlreiche Unternehmen haben dieses Potenzial längst erkannt. Bei dem badischen Software-Dienstleister SAP arbeiten Menschen aus mehr als 75 Nationen. Um seine personelle Vielfalt zu fördern, setzt das Unternehmen auf interkulturelle Mitarbeiternetzwerke. Diese treffen sich regelmäßig, organisieren Schulungen und richten internationale Feste aus. Das Stichwort heißt Diversity Management. Auch für den Pkw-Hersteller Ford, der in Deutschland an vier Standorten vertreten ist, steht eine durchmischte Belegschaft ganz oben auf der Agenda. So schult das Unternehmen seine Führungskräfte gezielt, die kulturellen Unterschiede der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zu beachten. Mittlerweile haben bereits 40 Prozent der Ford-Auszubildenden am Standort Köln einen Migrationshintergrund.

Fähigkeiten erkennen und Karrieren fördern

Ziel dieser Bemühungen ist, vor dem Hintergrund einer alternden Gesellschaft alle Bevölkerungsgruppen fit für den Wandel zu machen. So können wir unsere Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit sichern. Hier schafft die Wissenschaft wichtige Voraussetzungen: Unter welchen Bedingungen Frauen aus Einwandererfamilien in Deutschland erfolgreich sind, untersuchen etwa zum Beispiel Forscherinnen und Forscher der Fachhochschule Bielefeld. Anhand von Lebensläufen ermitteln sie Aufstiegsfaktoren und Karrierebremsen, um anschließend Empfehlungen für die zukünftige Personalentwicklung geben zu können.

Neue Lebensentwürfe entstehen

Auch das Familienleben wandelt sich grundlegend. Die steigende Lebenserwartung ermöglicht Urgroßmüttern und Urgroßvätern immer häufiger, ihre Urenkelinnen und Urenkel bis in die Schulzeit oder gar bis ins Studium zu begleiten. Dadurch kommt ein neuer Wissenstransfer zwischen Jung und Alt in Gang. Neue Konzepte, wie das vom Bund geförderte Mehrgenerationenhaus, stärken dabei das altersübergreifende Zusammenleben. Forschungseinrichtungen und Hochschulen untersuchen, wie unsere Gesellschaft am besten von diesen Trends profitieren kann. Denn nur wenn wir verstehen, wie wir unsere gesellschaftliche Vielfalt nutzen können, wird der demografische Wandel zur Chance für Deutschland.