42 Wie lässt sich die Interaktion zwischen Wissenschaft und Gesellschaft verbessern?

Wie relevante Forschungsergebnisse mit geeigneten Formaten in das Bewusstsein der Bevölkerung gebracht werden können, ist die Kernfrage dieses Clusters. Möglichst viele Menschen sollten in der Lage sein, vernünftige und richtige Wissensquellen zuverlässig zu erkennen. Daran schließt sich die Frage an, was die Wissenschaft ändern muss, damit Forschungsergebnisse schnell und verlässlich in der Gesellschaft ankommen. Welche Methoden und Formate sind erforderlich, damit Wissenschaft und Gesellschaft in einen fruchtbaren Dialog eintreten können?

Einordnung:

Kernfragen dieses Clusters sind, welchen Stellenwert Wissen in der Zukunft hat, wie man die Qualität von Wissen sicherstellen und in der Gesellschaft verankern kann. Es sind neue Methoden erforderlich, um Überblickswissen zu Zukunftsthemen „neutral“ zur Verfügung zu stellen. Welche zielgruppenspezifischen Vermittlungsformen im Zeitalter kurzer Aufmerksamkeitsspannen wirksam sind, interessiert die Fragestellenden im IdeenLauf ebenso, wie die Antwort auf die Frage, welche gesellschaftliche Verantwortung die Wissenschaft bei der Einbindung der Gesellschaft für die Gestaltung der Zukunft hat.

Im Rahmen dieses Clusters wird angeregt, den dialogischen Austausch zwischen Wissenschaft und Gesellschaft zu stärken und neue Formate dafür zu finden. Bürger*innen fragen danach, wie ein dialogischer Austauschprozess nachhaltig im Sinne eines sich wiederholenden (iterativen) Prozesses gestaltet werden kann. Sie wollen wissen, welche Rollen für einen fruchtbaren Austausch nötig sind. Wer kann diese Rollen in Wissenschaft und Gesellschaft ausfüllen? Welche Funktion die sozialen Medien dabeihaben können, ist ebenfalls von Interesse.

Ausblick

Dieses Cluster verdeutlicht, dass die Wissenschaftskommunikation und Forschung zu neuen Formaten gestärkt werden müssen. Nur mit guter, fundierter Wissenschaftskommunikation lässt sich erreichen, dass eine stärkere Durchdringung und Verbreitung komplexer Sachverhalte in der Gesellschaft möglich wird: Frei zugängliches wissenschaftliches Wissen führt nicht zwangsläufig zu mehr Wissen in der Gesellschaft. Vielmehr zeigen sich neue Hürden beim Erkennen qualitativ hochwertiger Wissensquellen.

Es gibt deswegen einen Bedarf an der Erforschung und Entwicklung neuer Vermittlungsformen für gültiges Wissen. Forschende sollten Wege finden, um das Selbstverständnis von Wissenschaft als Wissensvermittlerin an die Gesellschaft weiterzuentwickeln. Denn für die Handlungsfähigkeit der Gesellschaft ist es wichtig, dass Informationen zu aktuellen Zukunftsthemen rasch zur Verfügung gestellt und immer wieder diskutiert und ergänzt werden.

Autorin: Prof. Dr. rer. pol. Neşe Sevsay-Tegethoff

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