50 Wie können geschlechterspezifische Unterschiede in medizinischer Forschung und Versorgung besser berücksichtigt werden?

Medikamente werden vornehmlich für Männer entwickelt. Warum das so ist, ist eine der Fragen in diesem Cluster. Die Bürger*innen möchten wissen, warum die Gesundheit von Frauen so wenig Beachtung findet. Warum Frauen im Durchschnitt älter als Männer werden, ist ebenfalls eine Frage, welche die Menschen beantwortet haben möchten. Zudem beschäftigt sie, ob die Einnahme von Geschlechtshormonen Auswirkungen auf die Gesundheit hat.

Einordnung:

Geschlechtsspezifischen Unterschieden wurde in der Erforschung, Prävention und Behandlung von Krankheiten bislang wenig Beachtung geschenkt. Insbesondere Frauengesundheit findet derzeit wenig Berücksichtigung. In diesem Cluster wird zudem die im Vergleich zu Frauen niedrigere Lebenserwartung von Männern thematisiert sowie die Frage, welche und ob die Einnahme von Geschlechtshormonen Auswirkungen auf die Behandlung von Krankheiten hat.

Um dem Menschen in seiner gesamten Vielfalt gerecht zu werden, braucht es geschlechter- und diversitätssensible Ansätze in Medizin und Pflege. Dies erfordert eine Grundlagenforschung, die beispielsweise das Immunsystem geschlechtsspezifisch sowie personalisierte Medizin verstärkt in den Blick nimmt. Die am Ideenlauf Teilnehmenden thematisieren in diesem Cluster sehr ausdrücklich die Gleichberechtigung der Geschlechter bei Diagnose- und Behandlungsmethoden sowie bei der Entwicklung von Medikamenten.

Ausblick

In diesem Cluster wird klar, dass die Menschen sich eine verstärkte Berücksichtigung der Individualität der Geschlechter wünschen. In diesem Cluster ergeben sich neue Forschungsräume dadurch, dass die Wissenschaft ihren Fokus erweitert und für alle Geschlechter gleichermaßen Wege zur Verbesserung medizinischer und pflegerischer Versorgung erarbeitet. Geschlechtsspezifische Forschungsergebnisse, insbesondere für Frauen, sollten in die Lehre von Medizin und Pflege integriert werden. Auch die Förderung der individuellen Gesundheitskompetenz durch eine in einfache Sprache übersetzte Wissenschaftskommunikation ist eine wichtige Aufgabe.

Autor*innen: Dr. Tanja Bratan, Prof. Dr. Lars U. Jänchen, Marlene Klemm

Verknüpfte ZukunftsRäume