Die re:publica 2024 brachte vom 27. bis 29. Mai Wissenschaft und Zivilgesellschaft in der STATION Berlin zum internationalen und disziplinübergreifenden Austausch zusammen. Aktuelle Forschungsinhalte und Erfahrungswissen zum Wissenschaftsjahr 2024 – Freiheit wurden in einem eigenen Themenschwerpunkt präsentiert und miteinander verbunden. In zahlreichen Vorträgen und Workshops diskutierten Expertinnen, Experten und Besuchende digitale Teilhabe, zukünftige Schlüsseltechnologien, Wissenschaftsfreiheit und vieles mehr.
Freiheit morgen
Themenschwerpunkt Freiheit
auf der re:publica
Themenschwerpunkt „Freiheit“
Egal, ob online oder offline – eine Gesellschaft lebt vom freien Austausch miteinander. Doch dieser gerät zunehmend unter Druck. Im aktuellen Wissenschaftsjahr förderte das Bundesministerium für Bildung und Forschung bei der re:publica 24 einen Themenschwerpunkt zum Thema Freiheit. Denn die Herausforderungen sind groß in einer Zeit, in der die Wissenschafts-, Meinungs-, oder Pressefreiheit weltweit unter Druck gerät.
Das waren die Schwerpunkte
Freiheit bedeutet Teilhabe und Zugang für alle Mitglieder der Gesellschaft – wie wird ermöglicht, dass alle gleichberechtigt und barrierefrei am demokratischen Diskurs teilhaben? Barrierearmut und -freiheit muss dazu auch in der digitalen Welt umgesetzt werden – wie entstehen inklusive digitale Räume? Gleichzeitig braucht es hierfür offene, am Gemeinwohl orientierte, digitale Infrastrukturen und Plattformen, die Zugang zu Informationen und Diskurs ermöglichen. Wer reguliert das Netz und wie demokratisch funktioniert das? Wie können alle einbezogen und niemand zurückgelassen werden?
Die re:publica wirft stets einen kritischen, aber optimistischen Blick auf die Schlüsseltechnologien der Zukunft – was bedeutet etwa der Einsatz von Künstlicher Intelligenz für die Freiheit? Wer ist verantwortlich dafür, dass Technologien zum Wohle der freiheitlichen Entwicklung der Menschheit entwickelt werden und dabei niemand benachteiligt wird?
Wie können Chancengerechtigkeit hergestellt und Aufstieg durch Bildung ermöglicht werden? Welchen Umgang gibt es, wenn Freiheit der Forschung und Lehre in einigen Regionen der Welt unter Druck gerät? Wie kann ein freiheitlicher Austausch in der globalen Wissenschaftsgemeinde sichergestellt werden? Wie können sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler hierzulande frei äußern, wenn sie mit Wissenschaftsfeindlichkeit und einem erhitzten Debattenklima konfrontiert sind?
Wie können Bedürfnisse der Gegenwart sichergestellt werden, ohne zu riskieren, dass künftige Generationen nicht mehr ihre eigenen Freiheiten leben können? Wie kann ein lebenswerter Planet erhalten werden? Was würden zwei Grad Celsius globale Erderwärmung für die Gesellschaft und unsere Definition von Wohlstand und Freiheit bedeuten? Wie können Wissenschaft, Forschung und Entwicklung Lösungen für die Zukunft finden, um die Freiheit künftiger Generationen sicherzustellen?
Türöffner Freiheit
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und die Gesellschaft für Informatik (GI) stellten ihre Projekte an einem gemeinsamen Stand vor. Passend zum Thema des Wissenschaftsjahres 2024 zeigten sie, wie Freiheit mit Open-Source-Technologie, Datenkompetenz, Gendergerechtigkeit und Future Skills zusammenhängt. Besuchende konnten unter anderem erste Funktionen von „Mein Bildungsraum“, der neuen Vernetzungsinfrastruktur für digitale Bildung, testen.
Das waren die Panels
Hier sehen Sie eine Auswahl der Panels zum Themenschwerpunkt „Freiheit“
In der Podiumsdiskussion Opening up with care sprachen Christopher A. Nixon, Llanquiray Painemal, Zara Rahman und Riham Abed-Ali darüber, wie marginalisierte Gruppen ihr Wissen frei und gleichzeitig sicher zugänglich machen können.
In der Öffentlichkeit stehende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind zunehmend Hass und Anfeindungen ausgesetzt. Was können wir dagegen tun? In der Podiumsdiskussion Science under attack sprachen Jana Laura Egelhofer und Magdalena Obermaier über Anfeindungen aus kommunikationswissenschaftlicher Perspektive.
Unter der Leitfrage "KI gegen den Klimawandel. Real oder Hype?" diskutierten Expertinnen und Experten aus Forschung, NGOs und Praxis die verbreitete Annahme, dass KI-Systeme im Kampf gegen den Klimawandel helfen können. Wie viel Einfluss haben die Anwendungen tatsächlich auf Nachhaltigkeit? Wo besteht Hoffnung, wo Grund zur Skepsis?
Bettina Stark-Watzinger zu Wissenschaftsfreiheit und Meinungsäußerung
Bundesministerin für Bildung und Forschung, Bettina Stark-Watzinger, sprach im Panel Who Cares: Verfolgte und bedrohte Wissenschaftler*innen in Deutschland und weltweit am 28.05. über freie Meinungsäußerung und Wissenschaftsfreiheit. Mit dabei: Julia Wandt, Özden Terli, Katrin Kinzelbach und Geraldine de Bastion.