Die Freiheit marginalisierter („unterdrückter“) Gruppen fällt im Vergleich zur Mehrheitsgesellschaft praktisch geringer aus. Das ist auch in Deutschland so. „Mehrheitsgesellschaft“ meint den Teil der Bevölkerung, der als weiß wahrgenommen wird.
Das beginnt schon im Kindes- und Jugendalter: Soziale Ungleichheit, mangelnde Ressourcen oder (bewusste und unbewusste) diskriminierende Haltungen gegenüber Schülerinnen und Schüler mit Migrationsgeschichte verringern ihre Bildungschancen („Ethnische Bildungsungleichheiten“). Das hat Auswirkungen auf ihre Freiheiten, sich zu entfalten und sich einen Wohnort oder Beruf auszusuchen.
Die Sicherheit vieler Menschen ist in den letzten Jahren deutlich zurückgegangen: Zunehmende antisemitisch motivierte Straftaten veranlassen Jüdinnen und Juden dazu, öffentlich nicht mehr als Mitglieder ihrer Religionsgemeinschaft aufzutreten (Tagesschau, 25.01.2024). Auch die Zahl der Angriffe auf Menschen mit Fluchtgeschichte ist 2023 angestiegen (ZDFheute, 21.02.2024).