Das große Klima-Quiz

Bei unserem großen Klima-Quiz konnten Sie ihr Wissen testen. Nun können Sie alle Fragen und die richtigen Antworten mit der dazugehörigen Erklärung hier noch einmal einsehen.

1. Fettarme Milchprodukte sind zwar nicht so geschmacksintensiv wie Vollmilchprodukte, tragen dafür aber zum Klimaschutz bei. Warum?

AWeil für ihre Herstellung insgesamt eine geringere Menge Milch benötigt wird. 

BWeil sie größtenteils von regionalen Produzenten erzeugt werden. 

CWeil Konsumenten fettarmer Produkte im Durchschnitt generell weniger Milchprodukte zu sich nehmen. 

Um die Klimabilanz von Lebensmitteln miteinander vergleichen zu können, haben Forscher ausgerechnet, wie viel Treibhausgasemissionen im gesamten „Leben“ verschiedener Produkte anfallen. Milchprodukte tragen nach Fleisch den größten Teil zum Ausstoß von Treibhausgasen der Lebensmittelbranche bei. Der Grund: Kühe stoßen klimaschädliches Methan aus und auch bei der Futtermittelproduktion entweicht viel Kohlendioxid (CO₂). Butter ist aus dieser Perspektive ein regelrechter „Klimakiller“: Um ein Kilo Butter herzustellen, braucht man etwa 25 Liter Milch und verursacht insgesamt rund knapp 24 Kilogramm CO₂, denn: Je höher der Fettanteil des Produkts, desto mehr Milch ist für die Herstellung nötig.

2. Britische Forscher behaupten: Dinosaurier haben vor rund 150 Millionen Jahren einen Treibhauseffekt erzeugt. Wodurch?

AMit ihren Darmgasen schieden sie jährlich bis zu 520 Millionen Tonnen klimaschädliches Methan aus. 

BMit ihrem enormen Körpergewicht von bis zu 70 Tonnen zerstörten sie nach und nach immer größere Waldflächen. 

CDurch ihren unglaublichen Appetit vernichteten sie große Teile der übrigen Pflanzen- und Tierwelt. 

Den Forschern zufolge haben pflanzenfressende Dinosaurier wie der Brachiosaurus und der Apatosaurus über ihre Darmgase und „Rülpser“ bis zu 520 Millionen Tonnen Methan im Jahr ausgestoßen. Dies entspricht der gesamten jährlichen Methanproduktion der modernen Welt. Diese Menge könne ausgereicht haben, die Atmosphäre deutlich zu erwärmen, berichteten die Wissenschaftler im Fachmagazin „Current Biology“. Das Methangas entstand, wie bei Kühen, bei der Verdauung der pflanzlichen Stoffe. Es wirkt in der Atmosphäre rund 30 Mal stärker erwärmend als CO₂.

3. Die schmelzende Eisdecke in der Arktisregion nördlich von Skandinavien und Russland führt dazu, dass...

A... der Meeresspiegel ansteigt und Teile Skandinaviens überschwemmt werden könnten. 

B... es öfter kalte Winter in Europa und Nordasien gibt. 

C... der Golfstrom seine Richtung ändert. 

Die menschgemachte Erderwärmung reduziert die Eisdecken auf der Barents-Kara-See nördlich von Skandinavien und Russland: Das Sonnenlicht erwärmt die freigesetzte dunkle Meeresfläche stärker als eine helle Eisdecke. Dadurch werden die unteren Luftschichten aufgeheizt, die Luftströmungen verändern sich stark. Kalte arktische Luft kann so im Winter besser bis nach Europa vordringen und die Wahrscheinlichkeit des Auftretens extrem kalter Winter verdreifachen.

4. Einmal Frankfurt – New York und zurück: Der Flug verursacht eine Klimawirkung von rund vier Tonnen CO₂. Wie lange könnte man dafür einen 115 Quadratmeter großen Neubau heizen?

AVier Monate. 

BEin Jahr. 

CEineinhalb Jahre. 

Der Luftverkehr ist gegenwärtig der am stärksten wachsende Verursacher von Treibhausgasen. Seit 1990 haben die CO₂-Emissionen des weltweiten Luftverkehrs um 87 Prozent zugenommen. Mit der Klimawirkung einer Flugreise von Frankfurt nach New York und zurück könnte man einen 115 Quadratmeter großen Neubau im Schnitt eineinhalb Jahre lang mit einem Gas-Brennwertkessel heizen.

5. Städte bedecken nur zwei Prozent der Landoberfläche der Erde. Für wie viel Prozent des globalen Treibhausgasaufkommens sind sie verantwortlich?

A40 Prozent 

B85 Prozent 

C99 Prozent 

Obwohl Städte nur rund zwei Prozent der Landoberfläche der Erde einnehmen, verbrauchen sie drei Viertel aller Energie weltweit und sind für rund 85 Prozent des globalen Treibhausgasaufkommens verantwortlich. Eine große Herausforderung für den Klimaschutz: Bereits heute wohnen mehr Menschen in Städten als auf dem Land. Nach Schätzungen der Vereinten Nationen werden es im Jahr 2050 rund 70 Prozent sein. Die gute Nachricht: Die Ballung von Menschen in so genannten „Megastädten“ bietet die Chance, den Ressourcen- und Energieverbrauch insgesamt zu senken. Deshalb erforscht die Wissenschaft, wie innovative Planungs- und Dienstleistungskonzepte dazu beitragen können, Verkehr und Energieverbrauch zu reduzieren und den knappen Raum effizienter zu nutzen.

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6. Wie kann in Deutschland bis 2050 das meiste CO₂ eingespart werden?

AIndem die Deutschen weniger Fleisch essen. 

BDurch die Umstellung von fossilen auf erneuerbare Energien. 

CIndem alle Autos aus den Innenstädten verbannt werden. 

Rund 80 Prozent der gesamten Treibhausgasemissionen in Deutschland entstehen bei der Energieproduktion auf Basis fossiler Brennstoffe. Bislang liegt der Anteil erneuerbarer Energien bei 17 Prozent. Bis 2030 soll er auf 50 Prozent und bis 2050 sogar auf 80 Prozent erhöht werden. Diese Energiewende erfordert den Umbau der Stromversorgung und den Aufbau eines komplett neuen Energiesystems – mit neuen Netzen, Kraftwerken und Speichertechnologien.

7. Warum würde es dem Klimaschutz nicht helfen, wenn heute alle Autos mit Benzinmotor durch Elektroautos ersetzt würden?

AWeil bei der Herstellung eines Elektromotors mehr CO₂ ausgestoßen wird als bei der Herstellung von Benzinmotoren. 

BWeil das Recycling der Akkus für Elektroautos besonders klimaschädlich ist. 

CWeil noch nicht genug Strom aus erneuerbaren Energien zur Verfügung steht, um die Elektroautos zu betanken. 

Bis 2030 könnten auf Deutschlands Straßen rund sechs Millionen Elektroautos unterwegs sein. Dieser Strom muss aus zusätzlichen regenerativen Quellen wie Solar-, Wind- und Wasserkraftanlagen gewonnen werden. Würden wir weiterhin vor allem Strom aus klimaschädlichen Kohle- und Gaskraftwerken nutzen, wäre der Klimanutzen der Elektroautos dahin. Deshalb bergen effizientere Benzinmotoren momentan noch das größere Klimaschutzpotenzial: Forscher prognostizieren, dass sich durch technische Fortschritte bis zu einem Viertel des von benzinbetriebenen Autos verursachten Kohlendioxids sparen lassen.

8. In Deutschland werden jährlich rund fünf Millionen Tonnen Chlor hergestellt – eine besonders energieaufwändige und damit klimaschädliche Angelegenheit. Wofür wird so viel Chlor gebraucht?

AFür die Desinfektion von Schwimmbädern. 

BFür die Produktion von Kunststoffen und Medikamenten. 

CFür das Bleichen von Textilien. 

Chlor ist ein Gas und kommt in der Natur nicht elementar, sondern nur in verschiedenen Verbindungen vor. Es zu isolieren, ist komplex und einer der energieaufwändigsten Prozesse in der chemischen Industrie. Für die Herstellung von Chlorgas werden weltweit pro Jahr rund 200 Millionen Megawattstunden an elektrischer Energie benötigt. Das ist ein Drittel dessen, was 2010 in ganz Deutschland an Strom verbraucht wurde. Ein neues technisches Verfahren könnte das ändern: Wasserstoff, der sonst als gasförmiges Nebenprodukt der Produktion anfällt, wird durch zusätzlich eingespeisten Sauerstoff ins System zurückgeführt. Das hat große energetische Vorteile: Im Ergebnis sinkt der Stromverbrauch um 30 Prozent.

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9. Wissenschaftler erforschen, ob das Klimasystem mithilfe von „Großtechnik“ beeinflusst werden kann. Welches Verfahren ist bereits in der Praxis getestet worden?

A„Sonnenschirme“ im All: Durch Spiegel im All wird ein Teil der Sonnenstrahlung reflektiert und von der Erde ferngehalten. 

BKünstliche Vulkanausbrüche geben Schwefelpartikel in die Atmosphäre ab, die der Erde „Schatten spenden“. 

CDünger für die Meere: Mit Eisen angereicherte Algen binden CO₂ aus der Atmosphäre und sinken zum Meeresgrund. 

Die Weltmeere bedecken mehr als zwei Drittel der Erdoberfläche und dienen als natürlicher Speicher für etwa ein Drittel des von Menschen produzierten Kohlendioxids. Plankton bindet eine gewisse Menge des CO₂ in den oberen Wasserschichten. Ein Teil dieser Biomasse sinkt anschließend in die Tiefe. Die Düngung der Ozeane mit Eisensulfat soll das Planktonwachstum und die damit verbundene CO₂-Aufnahme fördern. Ein entsprechender Versuch im Rahmen des deutsch-indischen Forschungsprojekts LOHAFEX im Jahr 2009 führte jedoch zu einem negativen Ergebnis: Die erwartete CO₂-Aufnahme des Meeres wirkte nur kurzfristig bis gar nicht. Wegen möglicher Folgen für Meerestiere und -pflanzen ist das Verfahren umstritten.

10. CO₂ heizt nicht nur die Atmosphäre auf, sondern...

A... zerstört auch die Ozonschicht. 

B... lässt auch die Ozeane versauern. 

C... macht auch die Böden unfruchtbar. 

Im Wasser reagiert das CO₂ zu Kohlensäure, wodurch der pH-Wert des Wassers sinkt: Es wird saurer. Je mehr CO₂ also in die Atmosphäre und damit auch in die Ozeane gelangt, desto schneller schreitet diese „Ozeanversauerung“ voran. Das gefährdet die maritime Artenvielfalt. Wissenschaftler forschen daher mit Hochdruck daran, die Ozeanversauerung und ihre Folgen für Klima und Umwelt besser zu verstehen.

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