Was fliegt denn da?

Zeitung mit einer Stellenanzeige "Gesucht: Transsektzähler/in". Auf der Zeitung sitzt ein Schmetterling.

Über uns: 

Das Tagfalter-Monitoring ist ein bundesweites Forschungsprojekt, welches im Jahr 2005 startete. Jahr für Jahr erfassen Freiwillige bei wöchentlichen Begehungen entlang festgelegter Strecken (Transekte) alle tagaktiven Schmetterlinge. Die so entstehenden Bestandsdaten dokumentieren die Entwicklung der Falter auf lokaler, regionaler und nationaler Ebene und können verglichen werden mit denen aus anderen europäischen Ländern, in denen die Beobachtungen z. T. schon seit Jahrzehnten erfolgen. 

Die Initiative zu dem Projekt ging vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ aus, das die bundesweite Koordination übernommen hat. Ziel ist es, mehr über die Situation der Tagfalter in Deutschland zu erfahren. Welche Arten werden seltener, welche breiten sich aus, wie sieht es insgesamt mit der Diversität, also der Vielfalt aus? Erste Ergebnisse aus anderen europäischen Ländern zeigen, dass die hoch spezialisierten Tagfalter-Arten seltener, die weniger anspruchsvollen Arten jedoch häufiger werden. Die Gesamtzahl ist fast unverändert, die Diversität nimmt jedoch ab. 

Mit der Beobachtung von Tagfaltern sollen außerdem weitergehende Umweltveränderungen untersucht werden: Tagfalter sind gute Indikatorarten, sie reagieren relativ schnell auf Umweltveränderungen und zeigen exemplarisch auch die Situation anderer Artengruppen (insbesondere Insekten und Pflanzen) an. Daraus können Empfehlungen für Landnutzungs-Strategien abgeleitet werden. Ebenso eignen sich die langjährigen Daten für die Erfolgskontrolle von Schutz- und Pflegemaßnahmen auf regionaler Ebene. Die Montoringdaten können mit einer Vielzahl anderer biotischer und abiotischer Daten verschnitten werden und geben dann z. B. Auskunft zum Einfluss des Klimawandels auf die Verbreitung von Arten. In einem weiteren Schritt des Projekts wird das gezielte Monitoring seltener/gefährdeter Arten in den Mittelpunkt rücken.

Herr Prof. Settele und Frau Kühn vom UFZ

Lernen Sie die forschenden Köpfe hinter den wissenschaftlichen Projekten zu Schmetterlingen des Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung kennen.

Forscher hautnah

 

Vielfältige Schmetterlinge


 

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Weitere Informationen:

Zum Projekt Tagfalter-Monitoring

Das Projekt findet breite Unterstützung, u.a. bei NABU und BUND, dem BfN (Bundesamt für Naturschutz), entomologischen Verbänden, der Gesellschaft für Schmetterlingsschutz sowie der europäischen Stiftung Butterfly Conservation Europe.

Zum Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ)

Das UFZ erforscht die komplexen Wechselwirkungen zwischen Mensch und Umwelt in genutzten und gestörten Landschaften, insbesondere dicht besiedelten städtischen und industriellen Ballungsräumen sowie naturnahen Landschaften. Die Wissenschaftler des UFZ entwickeln Konzepte und Verfahren, die helfen sollen, die natürlichen Lebensgrundlagen für nachfolgende Generationen zu sichern.

 

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