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Wir leben länger.

Was machen wir aus den gewonnenen Jahren?

Kampagnenmotiv

Mit jedem Jahr steigt die Lebenserwartung der Menschen in Deutschland im Durchschnitt um drei Monate. Gegenüber der Generation unserer Großeltern hat sich unsere Lebenszeit bereits um mehr als ein Drittel erhöht. Aber wie gestalten wir diese Zeit? Wie bleiben wir gesund und kreativ? Welche Antworten können Wissenschaft und Forschung auf diese und weitere Fragen bieten, die ein längeres Leben aufwerfen?

Vor ein paar Jahren noch exotische Ausnahmen, werden Hundertjährige allmählich Teil der gesellschaftlichen Normalität: Schon heute überschreiten fünfmal mehr Menschen das hundertste Lebensjahr als noch vor 30 Jahren. Von den derzeit 82 Millionen Einwohnern in Deutschland werden voraussichtlich 8 Millionen älter als 100 Jahre. Unsere Lebenserwartung steigt und mit ihr wandelt sich auch unser Verhältnis zum Alter. Denn wir werden nicht nur älter, der Alterungsprozess setzt auch später ein. Wer heute 65 Jahre alt ist, wird im Schnitt noch mindestens weitere 15 Jahre selbstbestimmt leben können. Der Renteneintritt wird somit nicht mehr als Beginn des Lebensabends wahrgenommen, sondern als Chance, sich in einem neuen Lebensabschnitt weiterzuentwickeln.

Schlüssel für ein langes Leben

Das stellt Wissenschaft und Forschung vor neue Herausforderungen: Welche Bedürfnisse haben die neuen Alten? Wie kann die Gesellschaft von ihnen profitieren? Und was heißt das heute überhaupt: alt sein? Als Grundlage bauen Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für demografische Forschung gemeinsam mit internationalen Partnern eine Datenbank zur Langlebigkeit auf. Die Sammlung enthält umfassende Informationen zu Menschen, die mit mehr als 110 Jahren ein sehr hohes Alter erreicht haben. Die Forscher erhoffen sich dadurch bessere Erkenntnisse über den Schlüssel für ein langes Leben.

Mehr Lebensqualität im hohen Alter

Wichtigste Treibkraft der steigenden Lebenserwartung ist unbestritten der medizinische Fortschritt. Aber auch eine gesündere Ernährung und viel Bewegung ermöglichen ein längeres gesundes Leben. Wie wir uns möglichst lange fit halten, ist zu einem zentralen Forschungsfeld geworden. So belegte ein deutsches Wissenschaftlerteam unlängst, dass Training im Fitness-Studio auch sehr alten Menschen schon nach wenigen Wochen helfen kann, ihr Knochengerüst zu stabilisieren und damit der Gefahr von Stürzen vorzubeugen. Forscher haben zudem herausgefunden, dass unser Gehirn bis ins hohe Alter noch lernfähig ist. Dazu muss es jedoch regelmäßig trainiert werden. Die Bildungspolitik setzt deshalb verstärkt auf lebenslanges Lernen.

Neue Konzepte in der Pflege

Wer dennoch pflegebedürftig wird, möchte meist so lange wie möglich in seiner vertrauten Umgebung bleiben. Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen des Fraunhofer-Instituts für Integrierte Schaltungen IIS untersuchen, wie unser Lebens- und Wohnumfeld aussehen muss, damit wir unser Leben auch im hohen Alter weitestgehend selbstständig verbringen können. Eine barrierefreie und seniorengerechte Umwelt sowie bessere technische Vernetzung vereinfachen dabei die ambulante Versorgung. Neue Konzepte, wie die vom Bund geförderten Pflege-Wohngemeinschaften, brechen die klassischen Vorstellungen vom Leben im Alter auf: Wir leben nicht nur länger, sondern gestalten unser Alter auch aktiver.