10 Wie gestalten wir die Bildungsinstitutionen der Zukunft?

Wie Bildung praxistauglicher werden kann, ist ein Thema, das die Menschen beschäftigt. Die Fragenstellenden möchten wissen, welche Lernorte es dazu braucht. Sie richten an die Wissenschaft die Frage, was die Digitalisierung für die Bildungsinstitutionen bedeutet. Wie kann eine zeitgemäße Mediennutzung und -didaktik aussehen? Welche neuen Inhalte müssen vermittelt werden? Und welche Inhalte sind ggf. obsolet?

Einordnung:

Zentrale Frage dieses Clusters ist, wie Schulen und andere Bildungsinstitutionen in Zukunft gestaltet werden können. Dem liegt zugrunde, dass die Menschen unser heutiges Bildungssystem in Frage stellen, insbesondere die frühkindliche Bildung und das System Schule. Auch der deutsche Bildungsföderalismus mit seinen pluralen Bildungssystemen wird hinterfragt. Dabei schwingen Aspekte der Bildungsgerechtigkeit und des gestalterischen Mitspracherechts mit.

Ein klares Ziel ist, Heranwachsende bestmöglich auf die Herausforderungen der Zukunft vorzubereiten und dabei einen individuellen Blickwinkel in der Bildung zu verfolgen – Heterogenität daher positiv zu bewerten. Dies umfasst, neben unterschiedlichen Bildungshintergründen, das Thema Inklusion sowie die Frage der Integration. Dabei sollte die pädagogische Ausbildung Menschen sensibel für Diversität machen, mit dem Ziel, Diskriminierungen jeglicher Art vorzubeugen und entgegenzuwirken.

Ergänzt wird diese Betrachtung um Fragen nach der Gestaltung eines diskriminierungsfreien Lernumfeldes und den institutionellen Veränderungen, die es dafür braucht. Wie müssen Lernorte gestaltet werden und welchen Wert haben dabei außerschulische Lernorte auch für mehr Praxisbezug? Im Blick liegen dabei die Bauwerke selbst (Raumgestaltung, Ausstattung etc.), die strukturellen Komponenten (u.a. Klassengröße, Zeiteinteilung, Pausen) und inhaltliche Aspekte. Welche Bildungsinhalte sollte Schule vermitteln, welche sind ggf. überflüssig oder veraltet?

Ein Schwerpunkt ist die Digitalisierung und damit einhergehende Fragen der Mediendidaktik. Aber auch „Lebenswissen“ (z.B. Steuern, Rente), Soft Skills und emotionale Intelligenz werden als mögliche Inhaltsfelder thematisiert. Darüber hinaus spielt der Faktor Leistungsdruck und Stressbelastung von Heranwachsenden durch Noten und Prüfungen eine wichtige Rolle. Wichtig ist den Teilnehmenden am IdeenLauf zudem, welche Auswirkungen die Corona-Pandemie auf Bildung hat und was wir daraus lernen können.

Ausblick

Die in diesem Cluster gestellten Fragen berühren eine lange Forschungstradition. Sie spiegeln die Bildungsherausforderungen unserer Gesellschaft wider und legen den Fokus darauf, was Forschung in Zukunft leisten muss, um eine individuelle und bedarfsgerechte Förderung von Kindern und Jugendlichen zu erreichen. Forschende sollten klären, welche Lehr- und Lernmethoden dabei zielführend sind und welche Rolle die Digitalisierung mit all ihren Facetten spielen kann, soll und muss. Die Menschen wünschen sich von Wissenschaftler*innen Antworten darauf, wie das Bildungssystem die Heterogenität unserer Gesellschaft und die daraus entstehenden unterschiedlichen Bedarfe positiv aufgreifen kann - umso Inklusion, Integration und Bildungsgerechtigkeit zu erreichen.

Die Zusammenarbeit von Forschung und Politik muss stärker in den Fokus rücken, damit Forschungsergebnisse als Basis für die zukunftsorientierte Weiterentwicklung unseres Bildungssystems dienen können.

Autorin: Sabrina Zeaiter