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Förderprojekt
Prowatch

Das Projekt „Prowatch“

Gerichte entscheiden täglich über Freiheit und Unfreiheit. Mit „Prowatch“ will die FU Law Clinic die Öffentlichkeit fürs Courtwatching begeistern – das Beobachten von Gerichtsverfahren. 20 Studierende entwerfen ein Toolkit mit vielen wichtigen Informationen und praktischen Tipps, um den Rechtsstaat in Aktion besser zu verstehen.

3 Fragen an ... „Prowatch“

  • Jeden Tag bestimmen Strafgerichte in ganz Deutschland über die Freiheit und Unfreiheit von Menschen. Sie entscheiden über Schuld oder Unschuld und legen das Strafmaß fest, darunter Geldstrafen, Bewährungs- oder Gefängnisstrafen.

    Die Arbeit der Gerichte ist für viele Menschen lebensverändernd. Auch für die Gesellschaft ist sie von großer Bedeutung. Dennoch erfährt die Öffentlichkeit nur selten etwas über ihre tägliche Arbeit. Unser Projekt „Prowatch“ will die breite Öffentlichkeit für das sogenannte „Courtwatching“ gewinnen – dem Beobachten von Gerichtsverfahren. Es ist ein wichtiges und interaktives Instrument, um Bürgerinnen und Bürgern die Bedeutung und Funktion von Strafe und Justiz in der Gesellschaft vor Augen zu führen. Gerichtsverhandlungen sind bereits heute öffentlich zugänglich, in der Realität beobachten aber nur wenige Menschen die Verfahren.

    Ein umfassendes Courtwatching-Projekt wie „Prowatch“ bietet viele zivilgesellschaftliche Vorteile: Es verbessert das Verständnis der Menschen für das Strafrecht und die Strafrechtspolitik – und damit für einen Grundpfeiler des sozialen und politischen Lebens in einer Demokratie. Das Vertrauen in und die Nachvollziehbarkeit von Rechtsstaatlichkeit sind von großem Wert für eine stabile Demokratie. Courtwatching hebt die Rolle des Rechtsstaates für den Schutz der Freiheit hervor, stärkt die kritische Auseinandersetzung mit Gerichten und schafft Transparenz über die Rechtsanwendung.

  • Wir arbeiten mit diversen Zielgruppen: mit Studierenden, mit Medien, die über Gerichtsverhandlungen berichten, und allen interessierten und engagierten Mitgliedern der Zivilgesellschaft, die Demokratie in Aktion beobachten und dokumentieren möchten.

    Die erste Zielgruppe sind die Studierenden der FU Law Clinic, „Praxis der Strafverteidigung“. Etwa 20 Studierende erhalten durch „Prowatch“ die Möglichkeit, schon innerhalb ihres Studiums praktische Erfahrungen zu sammeln. Ihre Erfahrungen sollen in ein entstehendes Toolkit einfließen, das in der Folge für alle Studierenden der FU Law Clinic bereitstehen wird. Anschließend veröffentlichen wir das Toolkit auch für ein breites Publikum.

  • Wir arbeiten an der Erstellung eines wissenschaftlichen Toolkits, das der Öffentlichkeit als interaktive Online-Ressource zur Verfügung stehen wird. Damit statten wir Berlinerinnen und Berliner mit den neuesten sozial- und rechtswissenschaftlichen Erkenntnissen über Strafprozesse sowie praktischen Tipps aus und begleiten sie auf ihrem Weg durch das Courtwatching. Studierende können mit dem Toolkit eigenständig Strafprozesse beobachten, dokumentieren und evaluieren.