Realistische Darstellung einer Galaxie

Aus der Materie sollte sich ein Mond bilden – doch das ist nicht der Fall

14. Februar 2023

Der nur 1110 Kilometer große Himmelskörper Quaoar zieht seine Bahn weit jenseits des Planeten Neptun. Wie ein Forschungsteam jetzt berichtet, besitzt dieser eisige Asteroid einen Ring. Das ist für sich genommen nicht ungewöhnlich – viele Planeten und auch eine Reihe kleinerer Himmelskörper haben Ringe. Doch der Ring von Quaoar ist mit einem Durchmesser von 8200 Kilometern größer als es die Theorie erlaubt. Denn die besagt, dass ein Ring um ein Objekt wie Quaoar nur bei einem Durchmesser von bis zu 3580 Kilometern stabil sein kann. Oberhalb dieser „Roche-Grenze“ sollte sich aus der Materie des Rings rasch – innerhalb weniger Jahrzehnte – ein Mond bilden.

Unbekannter Mond als Ursache

Das jedoch scheint hier nicht der Fall zu sein. Die Forschenden diskutieren daher eine Reihe möglicher Erklärungsansätze für den überraschend großen Ring. Am wahrscheinlichsten erscheint es ihnen, dass Quaoar bereits einen bislang unentdeckten Mond besitzt, dessen Anziehungskraft die Entstehung eines weiteren Trabanten aus der Ringmaterie verhindert. Ein solches Phänomen ist bereits vom äußersten Ring des Planeten Saturn her bekannt. Tatsächlich besitzt Quaoar sogar einen bekannten Begleiter: den 80 Kilometer großen Weywot. Doch dieser ist zu weit entfernt, um den Ring zu erklären. Jetzt müssen weitere Beobachtungen zeigen, ob ein weiterer Mond existiert – oder ein anderes Phänomen für den Ring verantwortlich ist.

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