Grafische Darstellung einer Galaxie

Im Herzen der Milchstraße

12. Dezember 2023

Ganz nah am dunklen Kern der Milchstraße entsteht neues Licht. Das Sternentstehungsgebiet Sagittarius C liegt nur 300 Lichtjahre von dem Schwarzen Loch entfernt, das als Zentrum unser Heimatgalaxie gilt. Entsprechend extrem sind die Bedingungen dort: Wolken aus magnetisiertem Gas formen in gewaltigen Turbulenzen unzählige Sterne, deren Winde und Strahlung die Materie in der Region nie zur Ruhe kommen lassen.

Nun hat das James-Webb-Teleskop so genau wie kein Teleskop vor ihm nach Sagittarius C geschaut – und nicht nur neue Sterne entdeckt, sondern auch Strukturen, die sich Forschende bislang nicht erklären können.

Leuchtender Wasserstoff mit seltsamen Linien

Gut 500 000 Sterne zeigt das Bild, das die Infrarotkameras des Weltraumteleskops aufgezeichnet haben. Besonders hell leuchtet ein Haufen Protosterne, in dessen Zentrum ein entstehender Stern steht, der fast 30 Mal so schwer ist wie die Sonne. Auch wenn die Umgebung dunkel wirkt, ist es eine der dichtesten Regionen auf dem Bild – dort befindet sich eine Wolke, die das Infrarotlicht schluckt. 

Besonders interessant für die Forschung sind jedoch die gewaltigen Wolken aus ionisiertem Wasserstoff, hier hellblau dargestellt. Theorien zufolge entstehen solche Wolken durch die Strahlung junger, großer Sterne – doch das kann das gewaltige Ausmaß des beobachteten Gebiets nicht erklären. Auch den Ursprung der chaotisch angeordneten linienartigen Strukturen innerhalb der Wasserstoffwolke verstehen die Forschenden bislang nicht.

Weitere Infos:

Weitere Infos zum James Webb Space Telescope bietet die NASA.

Welt der Physik berichtet über neue Entdeckungen des Teleskops.

Im Podcast von Welt der Physik erfahren Sie mehr über die Milchstraße und ihr Zentrum.