Hyungjin Jao und James Jee von der Yonsei-Universität in Seoul haben diese These nun auf die Probe gestellt. Die beiden Forscher haben das Intracluster Light bei anderen Galaxien im frühen Kosmos untersucht – bis zu etwa zehn Milliarden Jahre zurück. Und sie stellten fest, dass selbst zu dieser Zeit, etwa vier Milliarden Jahre nach dem Urknall, das Leuchten zwischen den Kugelsternhaufen bereits genauso stark war wie heute. Das aber steht im Widerspruch zu der bisherigen Erklärung, denn dann müsste es früher schwächer gewesen sein. Die Astronominnen und Astronomen müssen also nach einer neuen Erklärung suchen.

Rätselhaftes Leuchten
10. Januar 2023
Einsame Sterne in Galaxienhalos bereiten Astronomen Kopfzerbrechen

Unsere Milchstraße ist – wie andere Galaxien auch – in eine große Wolke aus Kugelsternhaufen eingehüllt, von den Astronomen „Halo“ genannt. Kugelsternhaufen sind gewaltige kugelförmige Zusammenballungen von Zehntausenden bis hin zu vielen Millionen Sternen. Aber auch zwischen den Kugelsternhaufen scheint das Weltall nicht völlig leer zu sein: Die Astronomen empfangen von dort ein schwaches Licht, „Intracluster Light“ genannt, also „Licht zwischen den Haufen“. Diese Licht stammt von Sternen, die dort einsam ihre Bahn ziehen. Aber woher stammen diese Sterne? Die gängige Theorie besagt, dass sie durch enge Begegnungen aus der Scheibe der Milchstraße oder aus Kugelsternhaufen herausgeworfen wurden.
Blick in die Vergangenheit
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- Erfahren Sie hier mehr über die Yonsei-Universität, Seoul, Südkorea.
- Hier finden Sie eine Podcastfolge von Welt der Physik über die Milchstraße.