Grafische Darstellung einer Galaxie

Saturnmond mit Wasserschweif

15. Juni 2023

Enceladus ist mit einem Durchmesser von 500 Kilometern der sechstgrößte Mond des Planeten Saturn. Bereits im Jahr 2005 hatten Beobachtungen der US-Raumsonde Cassini gezeigt, dass die südpolare Region des Saturnmondes geologisch aktiv ist und dort Fontänen aus Eispartikeln und Wasserdampf mehrere tausend Kilometer weit ins All hinaus schießen. Neue Aufnahmen des Weltraumteleskops Webb zeigen jetzt das Ausmaß dieser Ausbrüche: Enceladus zieht einen etwa 10.000 Kilometer langen Schweif aus Wasserdampf hinter sich her. Damit füttert der Mond den so genannten E-Ring des Saturn, der aus winzigen Eispartikeln besteht. Etwa 30 Prozent des ausgestoßenen Wassers verbleiben in diesem Ring, zeigen die Beobachtungen.

Ein Ozean unter dem Eispanzer

Überraschend für die Forschenden ist die Gesamtmenge an Wasser, die von dem Mond aus ins All abströmt: Pro Tag sind es etwa 26 Millionen Liter. Vermutlich gibt es unter einem dicken Eispanzer auf der Oberfläche von Enceladus einen tiefen Ozean aus Salzwasser, der die Fontänen und damit auch den Schweif speist. Cassini ist mehrfach durch diese Fontänen hindurch geflogen. Dabei zeigte sich, dass der Dampf auch Methan enthält. Astronominnen und Planetenforscher vermuten deshalb, dass es am Boden des Ozeans von Enceladus – ähnlich wie auf der Erde – hydrothermale Quellen gibt, bei denen durch chemische Prozesse Methan entsteht. Solche heißen Quellen könnten eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Leben spielen.

Weitere Infos

Mehr Informationen finden Sie in der Originalveröffentlichung.

Die NASA stellt das James-Webb-Weltraumteleskop und die Raumsonde Cassini vor.

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