Grafische Darstellung einer Galaxie

Schneller Radioblitz hilft,
das Universum zu vermessen

21. November 2023

Sie dauern nur einige Millisekunden an und dennoch können sie einen großen Teil des Universums vermessen: Schnelle Radioblitze, in der Fachwelt Fast Radio Burst genannt. Solch ein Blitz ist ein mehrere Millisekunden langer Puls elektromagnetischer Strahlung. Dessen Frequenz liegt im Radiobereich: Bei Wellenlängen zwischen 10 Zentimetern und 100 Kilometern.

Weil die Blitze so unfassbar kurz sind, können Forschende sie nicht gezielt beobachten, sondern zeichnen sie bei Himmelsdurchmusterungen auf.

Das ASKAP Radioteleskop in Australien hat nun am 10. Juni 2022 einen besonderen Blitz registriert: Seine Quelle liegt acht Milliarden Lichtjahre von der Erde entfernt. Das macht sie zur bisher am weitesten entfernten Quelle eines gemessenen Schnellen Radioblitzes.

Das intergalaktische Medium sichtbar machen

Wie auch der von ASKAP neu entdeckte Blitz stammen die meisten auf der Erde gemessenen Schnellen Radioblitze aus fremden Galaxien. Das bedeutet, sie sind durch das intergalaktische Medium gereist. Deshalb können Forschende sie nutzen, um die Materie zwischen den Galaxien zu erforschen. Möglich macht das die sogenannte Dispersion: Wenn die vom Blitz ausgesandten Radiowellen Materie durchqueren, zerstreuen und bewegen sie sich unterschiedlich schnell – abhängig von ihrer Wellenlänge. Je nach Wellenlängen kommen die Strahlen deshalb kurz hintereinander auf der Erde an. Je mehr Materie sich im intergalaktischen Raum befindet, desto stärker ist der Effekt. So können Forschende in Zukunft mit jedem neu entdeckten Schnellen Radioblitz einen weiteren Teil des intergalaktischen Mediums untersuchen.

Weitere Infos:

Die Originalveröffentlichung finden Sie im Fachmagazin Science.

Über den neu entdeckten schnellen Radioblitz berichtet auch Welt der Physik.