Realistische Darstellung einer Galaxie

Ströme aus kaltem Gas treiben Sternentstehung an

17. April 2023

In die 12,2 Milliarden Lichtjahre entfernte Galaxie 4C 41.17 strömt von außen kaltes Gas hinein – und treibt dort die Entstehung neuer Sterne an. Das zeigen Beobachtungen eines internationalen Forschungsteams, das die vielen Radio-Antennen der Teleskopanlage ALMA in Chile nutzte. Der Prozess könne die gegenwärtige Entstehungsrate von 250 neuen Sternen pro Jahr über einen Zeitraum von 500 Millionen Jahren aufrechterhalten, so die Forschenden. Seit langem schon legen Computer-Simulationen die Existenz solcher Gasströme nahe – doch kaltes Gas ist schwer nachzuweisen.

Gasstrom ragt 326 000 Lichtjahre weit aus der Galaxie heraus

Eigentlich wollte das Team mit einem neuen Verfahren die Verteilung von kaltem Gas innerhalb der Galaxie 4C 41.17 untersuchen. Doch dabei stießen die Forschenden überraschend auf Strahlung aus einer Region außerhalb der Galaxie: auf ein dünnes Filament aus kaltem Gas, das bis zu 326 000 Lichtjahre weit aus der Galaxie herausragt. Insgesamt, so zeigen die Beobachtungen, transportiert die Strömung pro Jahr etwa das 450-fache der Sonnenmasse an Gas in das Innere von 4C 41.17 hinein. Das Team plant nun, mit demselben Verfahren auch bei anderen Galaxien nach solchen kalten Gasströmen zu suchen.

Mehr Infos

Mehr Informationen finden Sie in der Originalveröffentlichung.
Das Radioteleskop ALMA stellt sich auf dieser Webseite vor.
Über den Gasstrom berichtet auch Welt der Physik.