Die Venus besitzt eine dichte Atmosphäre aus Kohlendioxid, die zu einem extremen Treibhauseffekt führt: Bei etwa dem Hundertfachen des irdischen Luftdrucks liegt die Temperatur an der Oberfläche bei 460 Grad Celsius. Blickt man allerdings von außen auf den Planeten, so sieht man diese Oberfläche nicht, sondern nur die dichten Wolken der Atmosphäre – und würde nur noch deren Temperatur in 65 Kilometern Höhe messen: minus 40 Grad Celsius.
Einem internationalen Forschungsteam ist es jetzt mithilfe des Weltraumteleskops James Webb gelungen, die Temperatur des Planeten TRAPPIST-1c zu messen: Mit 110 Grad Celsius erwies sie sich als überraschend hoch. Diese hohe Temperatur spricht nach Ansicht des Teams gegen eine dichte Atmosphäre, die reich an Kohlendioxid ist. Es handele sich deshalb vermutlich nicht um die Temperatur der Atmosphäre, sondern um die Temperatur der Oberfläche von TRAPPIST-1c. Der Planet hat also keine oder nur eine sehr dünne und damit durchsichtige Atmosphäre. Demnach ist TRAPPIST-1c trotz ähnlicher Bedingungen kein Zwilling der Venus.