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Aufstiegsstipendium und Meister-BAföG

Asphalt mit weißen Pfeilen, die nach rechts oben zeigen

Der Fachkraft von heute neue Möglichkeiten für die berufliche Zukunft zu eröffnen - das ist das Ziel zweier Förderprogramme: Beruflich besonders begabte Erwachsene haben mit dem  Aufstiegsstipendium die Möglichkeit zu einem Studium - in Vollzeit oder auch berufsbegleitend. Das Meister-BAföG unterstützt die berufliche Weiterbildung von Handwerkern und erleichtert ihnen Existenzgründungen.

Profilfoto von Nadine Hoff.
Nadine Hoff

Nadine Hoff (35) arbeitet heute als Ingenieurin für Elektrotechnik in der Hüttenwerke Krupp Mannesmann GmbH. Dabei hatte die Krefelderin die Schule ursprünglich mit der Mittleren Reife abgeschlossen und zunächst eine Ausbildung gemacht. "Das Aufstiegsstipendium gab mir dann die Motivation für das Studium der Elektrotechnik", so die heutige Projektleiterin. 750 Euro bekam Nadine Hoff rückzahlungsfrei während der gesamten Studienzeit.

Anett Oefler im roten Kleid und mit Blumenstrauß bei der Meister-Verleihung.
Annett Oefler

Annett Oefler (24) arbeitet seit Dezember 2011 als Demi-Patissier bei der Käfer Berlin GmbH im Bundestag. Dank des Meister-BAföG hat die ausgebildete Konditorin vor kurzem ihren Meisterabschluss absolviert. Dabei wurden nicht nur die Kurse finanziell unterstützt, sondern auch Kosten zur Lebenserhaltung übernommen. Nach erfolgreichem Bestehen der Prüfung wird zudem ein Teil des Darlehens erlassen und es ist weitere zwei Jahre zins- und tilgungsfrei.

Wie hat sich Ihr Leben durch das Meister-BAföG bzw. das Aufstiegsstipendium verändert?

Annett Oefler: An meinen allgemeinen beruflichen Aufgaben hat sich nach dem Meisterabschluss vorerst nichts geändert. Sehr wohl änderte sich aber das Qualitätsbewusstsein in jeglicher Hinsicht. Das heißt nicht nur in Bezug auf die Produkte, sondern auch in der Herangehensweise an die Arbeitsorganisation und die Lehrlingsausbildung. Mit dem Meistertitel kommt meiner Meinung nach auch eine gewisse Bewährungs- und Festigungszeit, gerade wenn man noch keine zehn Jahre Berufserfahrung hinter sich gebracht hat.

Nadine Hoff: Ohne das Aufstiegsstipendium hätte ich mit dem Studium gar nicht erst begonnen. Erst durch das Stipendium habe ich die finanzielle Absicherung bekommen, um mich ganz auf das Lernen konzentrieren zu können und das Studium in Regelstudienzeit mit diesem Erfolg abschließen zu können.

Ein großer Eisenkessel in einer Stahlhütte.
Nadine Hoffs Arbeitsplatz

Was war während dieser Zeit Ihre größte Hürde?

Annett Oefler: Aufgrund des relativ engen Zeitraumes der einzelnen Kurse kann einen der Mut schon einmal etwas verlassen, ob man dieses umfangreiche Unterfangen wortwörtlich gebacken bekommt. Jegliche Besorgungen zur Präsentation meiner Produkte, die Erstellung der Dokumentationsmappe, die Erarbeitung der detaillierten Produktpalette, die man trotz Vorplanung während des Kurses überdenkt, und das Lernen für die fachtheoretische Prüfung können sehr an den Nerven zehren. In dieser Zeit habe ich mich auch persönlich stark weiterentwickeln können. Es geht eben nicht nur um das meisterliche Herstellen meiner Torte oder meines Schaustückes, sondern auch um meisterliches Verhalten. Wie reagierst du in Stresssituationen? Nimmst du dann die Zügel in die Hand oder gibst du sie lieber ab? Gestehst du dir Fehler ein und arbeitest daran? Hast du einen Plan B wenn etwas in deiner Prüfung schief geht und machst das Beste daraus? In manchen Augenblicken erschien mir der "meisterliche" Umgang mit Schwierigkeiten als größere Herausforderung als das Handwerk selbst.

Nadine Hoff: Auf die Frage kann ich gar keine richtige Antwort geben, denn für mich gab es keine Hürden während des Studiums. Dadurch, dass mir durch die Förderung der Rücken frei gehalten wurde, war meine größte Hürde vor Studienbeginn bereits überwunden. Ich bin stolz darauf, dass ich zu den Stipendiatinnen gehörte und dass ich die Möglichkeit bekam, ein Studium aufnehmen zu können. Es war seit Kindesbeinen mein Wunsch, Ingenieurin zu werden.

Eine dreistöckige weiß und violett verzierte Torte.
Ein Meisterstück von Annett Oefler

Was geben Sie anderen in einer gleichen Situation mit auf den Weg?

Annett Oefler: Jedem, der den Weg zum Meister einschlägt, weiß, dass das kein Spaziergang wird. Trotzdem ist es wichtig, sich bewusst zu sein, dass jeder selbst für sich verantwortlich ist. Außerdem finde ich es notwendig, sich trotz des Meister-BaföG bei Vollzeitkursen vorher eine gewisse finanzielle Rücklage zu schaffen und auch um den Rückhalt seiner Familie und anderen nahestehenden Personen zu bitten.

Nadine Hoff: Das Wichtigste, um bei einer Sache Erfolg zu haben, ist, dass man Spaß daran hat und es zu seinem eigenen Projekt macht. Man sollte natürlich seine eigenen persönlichen Stärken und Schwächen kennen. Sind diese Punkte gegeben, dann ist der Erfolg fast schon garantiert.


Das Aufstiegsstipendium

Das Aufstiegsstipendium unterstützt Berufserfahrene bei der Durchführung eines ersten akademischen Hochschulstudiums. Das Stipendium ist ein Programm der Begabtenförderung und unterstützt Menschen, die in Ausbildung und Beruf ihr besonderes Talent und Engagement bewiesen haben. Der Start des Aufstiegsstipendiums war im Sommer 2008. Jährlich können über 1.000 Stipendiatinnen und Stipendiaten neu aufgenommen werden.

Mehr über das Aufstiegsstipendium

 

Meister-BAföG

Das "Meister-BAföG" existiert seit 1996. Das von Bund und Ländern gemeinsam finanzierte Aufstiegsfortbildungs- förderungsgesetz (AFBG) begründet einen individuellen Rechtsanspruch auf Förderung von beruflichen Aufstiegsfortbildungen, d. h. von Meisterkursen oder anderen auf einen vergleichbaren Fortbildungsabschluss vorbereitenden Lehrgängen.

Mehr über das Meister-BAföG