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Schweden

Familiengründung leicht gemacht

Rotes Häuschen mit schwedischer Flagge an der schwedischen Küste

Mit 1,9 Kindern pro Frau hat Schweden die zweithöchste Geburtenrate in Europa. Experten führen dies unter anderem auf die politischen Rahmenbedingungen zurück, die Familien optimal unterstützen: Die Familiengründung wird finanziell durch einkommensabhängiges Elterngeld und Elternurlaub unterstützt. Zudem begünstigen die Gleichstellung der Geschlechter sowie ein gut ausgebautes Kinderbetreuungssystem eine hohe Erwerbstätigkeit von Frauen. Als urbanisiertes Land kämpft Schweden jedoch auch mit dem Problem der Alterung in ländlichen Gebieten. Schon heute gehören 20 Prozent der Gesamtbevölkerung zu den Altersrentnern, bis 2050 wird sich dieser Anteil verdoppeln. Aufgefangen wird diese Entwicklung durch eine hohe Weiterbildungsquote und ein flexibles Renteneintrittsalter ab 61 Jahren. Dadurch liegt die Beschäftigungsquote Älterer bei 73 Prozent. Die Schweden gehen zudem erst mit 65,7 Jahren in Rente - dem höchsten Schnitt in der EU. Die hohe Bedeutung der beruflichen Weiterbildung spiegelt sich im Anrecht auf zwei Fortbildungen pro Jahr wider.

Dr. Ole Wintermann, Bertelsmann Stiftung:

Wenngleich Schweden auch von der Alterung betroffen sein wird, sehen die Zahlen doch einen positiveren Verlauf der Bevölkerung als in Deutschland vor. Insbesondere die Zahl der Erwerbstätigen wird bis 2060 kaum absinken. Hinzu kommt eine größere Offenheit gegenüber pragmatischen politischen Problemlösungen im Krisenfall. Die guten Erfahrungen Schwedens mit einer aktivierenden Familienpolitik, der Bedeutung von beruflicher Fortbildung und ein flexibleres Rentensystem wären auch in Deutschland wichtige Bausteine einer Strategie im Umgang mit der Alterung der Gesellschaft.