Grafische Darstellung einer Galaxie

Bausteine für erdähnliche Planeten
im jungen Kosmos entdeckt

22. August 2023

Staub spielt im Kosmos eine wichtige Rolle – insbesondere, wenn er das Element Kohlenstoff enthält: Die winzigen, mikrometergroßen Körnchen sind die ersten Bausteine für die Entstehung von Gesteinsplaneten wie unserer Erde. Sie verdichten sich zu Gesteinsbrocken, die über Zusammenstöße immer größere Himmelskörper und schließlich Planeten formen. Das wirft die Frage auf, ab wann es kohlenstoffhaltigen Staub im Universum gab – denn erst dann konnten auch Gesteinsplaneten entstehen. Bislang galten Rote Riesensterne als Hauptquelle für solche Staubkörnchen: In ihrer kühlen Atmosphäre können sich Kohlenstoff-Moleküle bilden und zu Staub verbinden, ohne dass die Strahlung des Sterns sie sofort wieder zerstört.

Es gab zu wenig Rote Riesen

Diese Quelle hat ein internationales Forschungsteam mithilfe des Weltraumteleskops James Webb nun in Frage gestellt: Ihre Daten zeigen, dass es bereits 800 Millionen Jahre nach dem Urknall vor 13,8 Milliarden Jahren kohlenstoffhaltigen Staub im Weltall gab. Ausreichend viele Rote Riesen, um die beobachtete Menge an Staub zu erklären, existierten allerdings erst etwa zwei Milliarden Jahre nach dem Urknall. Es muss also, so folgern die Forschenden, noch einen anderen, bislang übersehenen Weg geben, um kohlenstoffhaltigen Staub zu produzieren. Ihre Hypothese: Sterne mit großer Masse in Doppelstern-Systemen, die als Supernova explodieren, könnten dabei viel Kohlenstoff freisetzen. Durch diesen Prozess könnten Gesteinsplaneten schon viel früher im Kosmos entstanden sein als bislang angenommen.

Weitere Infos

Mehr Informationen finden Sie in der Originalveröffentlichung.

Über die Studie berichtete auch Welt der Physik.