Ausschnitt einer Galaxie.

Boten aus der Entstehungszeit des Sonnensystems

04. April 2023

Kometen sind kleine, nur wenige Kilometer große Überbleibsel aus der Entstehungsphase unseres Sonnensystems. Sie bestehen aus einem Gemisch aus Gesteinsbrocken und Staub, eingebettet in gefrorene flüchtige Substanzen wie Wasser, Kohlenmonoxid, Kohlendioxid und Methan. Bei Annäherung an die Sonne verdampfen die flüchtigen Bestandteile und reißen dabei auch Staubpartikel mit sich. Es bildet sich die Koma, eine Hülle aus Gas und Staub von typischerweise hunderttausend Kilometern Durchmesser. Daraus entsteht durch den Druck der Sonnenstrahlung und des Sonnenwinds schließlich der eindrucksvollste Teil des Kometen: der Schweif, der zehn bis hundert Millionen Kilometer lang werden kann. Zum Vergleich: Die Erde zieht 150 Millionen Kilometer von der Sonne entfernt ihre Bahn.

Große Kometen sind selten – aber spektakulär

Mit ihrem gewaltigen Schweif können Kometen ein spektakuläres Himmelsschauspiel bilden. Doch solche „Großen Kometen“ sind selten. Zuletzt war 2007 der Komet McNaught mit einem 30 Grad langen Schweif zu sehen – allerdings nur auf der Südhalbkugel. Die meisten der pro Jahr etwa 20 bis 30 neu entdeckten Kometen ziehen von der Öffentlichkeit unbemerkt über den Himmel.

Doch für die Wissenschaft sind sie von großem Interesse. Astronominnen und Astronomen vermuten, dass das Sonnensystem weit außerhalb der Planetenbahnen von einer Schale umgeben ist, die mehrere Milliarden Kometen enthält: der Oortschen Wolke. Sie ist ein Überrest der Scheibe aus Gas und Staub, aus der sich unser Sonnensystem einst gebildet hat. Dort draußen konnten sich die kleinen Himmelskörper wie in einer kosmischen Tiefkühltruhe über Milliarden von Jahren nahezu unverändert erhalten – und  den Forschenden heute Kunde bringen aus der Entstehungszeit unseres Sonnensystems.

Mehr Infos

Mehr Informationen über Kometen finden Sie bei der NASA.

Neuigkeiten über Kometen berichtet Welt der Physik auf seiner Themenseite.