Realistische Darstellung einer Galaxie

Das Verschwinden der Sterne

24. Januar 2023

Künstliche Beleuchtung – insbesondere in den Städten – lässt den Nachthimmel immer heller werden. Diese sogenannte Lichtverschmutzung nimmt weltweit pro Jahr im Mittel um 9,6 Prozent zu. Das zeigen Beobachtungen von Hobbyforschenden in aller Welt im Rahmen des Projekts „Globe at Night“. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Deutschland und den USA haben jetzt insgesamt 51.351 Messungen dieses Projekts aus den Jahren 2011 bis 2022 ausgewertet und waren davon überrascht, wie rasanten die Lichtverschmutzung zugenommen hat. Denn Satellitenbeobachtungen zeigen, dass künstliche Beleuchtung um jährlich um nur etwa zwei Prozent gestiegen ist.

LED-Beleuchtung für Satelliten unsichtbar

Bislang gingen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler davon aus, dass Lichtverschmutzung im gleichen Ausmaß zunimmt wie die Beleuchtung. Doch nun zeigt sich: Das war ein Irrtum. Laut den Forscherinnen und Forschern liegt das daran, dass vermehrt LED-Lampen verwendet werden, deren Licht die derzeitigen Erdbeobachtungs-Satelliten nicht messen können. Und viele Beleuchtungen strahlen hauptsächlich horizontal ab – auch das ist für Satelliten von oben schwer zu erfassen.

Was bedeutet die zunehmende Lichtverschmutzung für uns? An einem Ort ohne künstliches Licht sind mit bloßen Augen etwa 3000 Sterne am Firmament sichtbar. In einer kleinen Stadt können es durch die vielen Lampen schon heute lediglich 250 sein. Nimmt die Lichtverschmutzung weiter so zu, dann sind es in 18 Jahren nur noch 100. So geht für immer mehr Menschen der faszinierende Anblick des Sternenhimmels verloren. 

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