Der Himmel ist in Gefahr

21. März 2023

Über 8000 Satelliten umkreisen die Erde und diese Zahl nimmt immer weiter zu. In den kommenden zehn Jahren könnten bis zu 100.000 Satelliten für neue Kommunikationsnetze hinzukommen. Einmal mehr schlagen Astronominnen und Astronomen nun Alarm: Selbst von abgelegenen Standorten aus – speziell ausgewählt, um Teleskope von unerwünschtem Licht zu schützen – stören Satelliten immer stärker die Beobachtungen im sichtbaren Licht und im Infrarotbereich. Und auch Radioteleskope leiden unter dem zunehmenden Betrieb im All, denn die Satelliten senden und empfangen auch Radiosignale.

Gleichgewicht zwischen Wirtschaft und Wissenschaft

Eine internationale Arbeitsgruppe astronomischer Organisationen und Institutionen fordert deshalb die Vereinten Nationen – speziell deren Ausschuss für die friedliche Nutzung des Weltraums – auf, eine Expert*innengruppe zum Schutz des dunklen und stillen Himmels einzurichten. Die Gruppe soll die Auswirkungen von Satelliten auf die Astronomie beobachten, Beiträge von globalen Interessengruppen einholen und Empfehlungen für Abhilfemaßnahmen aussprechen. Die Forschenden hoffen für die Zukunft auf ein Gleichgewicht, das alle Seiten zufriedenstellt. Denn die Entwicklung der Weltraumwirtschaft in der erdnahen Umlaufbahn ist notwendig – ebenso jedoch der Schutz der astronomischen Wissenschaft und die unberührte Sichtbarkeit des Nachthimmels.

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