Grafische Darstellung einer Galaxie

Die Asche der ersten Sterne

09. Mai 2023

Schwere Elemente, wie sie für Gesteinsplaneten wie der Erde und damit auch für Leben notwendig sind, verdanken wir den Sternen. Denn beim Urknall sind zunächst nur die leichten Elemente Wasserstoff und Helium entstanden – sowie eine kleine Menge an Lithium. Alles andere bildete sich erst durch Kernfusion, als nach dem Urknall die ersten Sterne brannten. Und erst deren Explosionen haben den Kosmos dann mit schweren Elementen angereichert. Mithilfe von Beobachtungen am Very Large Telescope der Europäischen Südsternwarte ist es einem internationalen Team jetzt erstmals gelungen, diese allerersten schweren Elemente aufzuspüren: Weit entfernte Gaswolken enthalten die Asche der explodierten ersten Sterne.

Wenig Eisen, aber viel Kohlenstoff

Da diese frühen Sterne nur aus Wasserstoff und Helium bestanden, waren sie sehr viel massereicher als heutige Sterne und deshalb kurzlebiger – sie endeten schnell als Supernova. Astronominnen und Astronomen erwarten, dass dabei viel Kohlenstoff, Sauerstoff und Magnesium freigesetzt wurden – aber nur wenig Eisen. Also suchte das Forschungsteam nach dieser Zusammensetzung. Was sie fanden, waren drei weit entfernte Gaswolken, die entstanden, als das Universum gerade einmal 10 bis 15 Prozent seines heutigen Alters hatte. Deren chemischer Fingerabdruck entspricht genau dem, den die Forschenden von den Explosionen der ersten Sterne erwartet hatten: wenig Eisen, aber viel Kohlenstoff und andere Elemente. Diese Entdeckung bringt sie dem Verständnis der ersten Sterne im Universum einen großen Schritt näher.

Mehr Infos

Mehr Informationen finden Sie in der Originalveröffentlichung.
Eine Vorstellung des Very Large Telescope bietet die ESO.