Realistische Darstellung einer Galaxie

Drei Fragen an Matthias Maurer

1. Warum haben Sie sich entschieden, Astronaut zu werden?

Der Beruf als Astronaut kombiniert viele Dinge, die mich faszinieren. Ich bin Wissenschaftler mit Ingenieursausbildung – also interessiere ich mich für Wissenschaft und Forschung generell. Als Astronaut fliegt man mit einer Rakete ins All. Man braucht die beste Technik und das spricht mich sehr an. Zudem wird Raumfahrt heute überwiegend in internationalen Teams praktiziert. Während meines Studiums hatte ich die unglaubliche Möglichkeit, in anderen Ländern zu studieren und Praktika zu machen – in Frankreich, England, Spanien, Asien und Südamerika. Mit Menschen aus anderen Ländern zusammenzuarbeiten, hat mir sehr viel Kraft und Energie gegeben. Genau das macht man in der Raumfahrt. Astronaut zu sein bedeutet natürlich auch Abenteuer.

2. Was ist für Sie das Spannendste an Ihrer Arbeit?

Die Arbeit ist sehr vielfältig – jeder Tag ist anders. Ich finde es spannend, mit einer Rakete ins All zu fliegen oder die Tür aufzumachen und in einem Raumanzug aus der Raumstation auszusteigen und während eines Außenbordeinsatzes an der Station entlang zu krabbeln. Es ist faszinierend die Erde mit 28.000 Kilometern pro Stunde dahin fliegen zu sehen. Aber spannend ist auch, mit den Kindern zu interagieren, die einem so viele Fragen stellen. Als Kind hatte ich genau die gleichen Fragen und es ist toll, dass ich heute die Antworten zurückgeben kann.

3. Was nehmen Sie mit ins Weltall und wie ist eigentlich das Weltraumessen?

Beim letzten Flug habe ich ein halbes Kilo Gepäck mitnehmen dürfen, darunter private Dinge wie Familienfotos und ein Ring. Als Crew hatten wir ein Maskottchen dabei, das von meinen Kollegen von der Astronautenklasse der Schildkröten ausgesucht wurde. In den USA hat jede Klasse einen Tiernamen. Deswegen hatten wir dann ein Maskottchen in Schildkröten-Form mit einem Astronauten-Helm mit an Bord. Das Essen ist nicht so gut wie das Essen auf der Erde. Hier ist es frisch und knusprig, hat viel mehr Vitamine. So etwas wie zum Beispiel Salat und Obst gibt es im Weltall nicht, weil es nicht haltbar ist. Aber das Weltraumessen ist trotzdem lecker. Mittlerweile hat man verstanden, wie man es zubereiten muss. Anders als auf der Erde benutzt man deutlich weniger Salz, weil Salz schädlich für die Knochen ist. Das Essen hat eine pastenartige Konsistenz, weil es in der Schwerelosigkeit gelegentlich wegfliegt und so ist der haftende Kleber schon mitgedacht.

Matthias Maurer

Alter: 53 Jahre

Aufgabenfeld/Forschungsfeld: Außenbordeinsätze/Materialwissenschaft

Matthias Maurer