Robert Herrick von der University of Alaska und Scott Hensley vom California Institute of Technology haben sich deshalb noch einmal die alten Magellan-Daten angesehen – und zwar speziell die Aufnahmen bekannter vulkanischer Regionen, die Magellan mehrfach beobachtet hatte. Dort kam die Sonde an mehreren Venus-Tagen nacheinander vorbei – also im Abstand von etwa acht Erd-Monaten. Der Vergleich dieser Aufnahmen war schwierig, da die Regionen aus unterschiedlichen Blickwinkeln abgetastet worden waren. Ein automatisierter Vergleich war deshalb unmöglich – mühsam mussten die beiden Forscher die Bilder mit ihren eigenen Augen inspizieren.
Doch der Aufwand hat sich gelohnt. Herrick und Hensley stießen auf einen Vulkanschlot in der Region Maat Mons, der sich von einem Venustag auf den anderen deutlich verändert hatte. Auch die Umgebung des Vulkanschlots zeigt Veränderungen, die auf Lavaströme hindeuten. Der Vulkan müsse also, so folgern die beiden Forscher, in den acht Monaten zwischen den beiden Aufnahmen ausgebrochen sein. Vermutlich gebe es weitere aktive Regionen auf der Venus. Die vulkanische Aktivität könne insgesamt mit jener der Erde vergleichbar sein.