Die Saturnringe strahlen so hell, weil sie überwiegend aus Eispartikeln bestehen, die das Sonnenlicht fast vollständig reflektieren. Dagegen erscheint der Planet dunkler, weil seine Atmosphäre viel Methan enthält – und dieses Gas absorbiert einen großen Teil des infraroten Sonnenlichts. Diesen Effekt kennen wir auch von der Erde – deshalb gilt Methan als starkes Treibhausgas. Am Nordpol des Saturn herrscht derzeit Sommer. Die Forschenden vermuten daher, dass es sich bei der dunklen Region um ein jahreszeitliches Phänomen handelt – womöglich ausgelöst durch Aerosole in der Hochatmosphäre.
Was indes für den hellen Schein am Rand der Planetenscheibe verantwortlich ist, wissen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler noch nicht genau. Möglicherweise spielt auch hier Methan eine Rolle: Die Moleküle des Gases können fluoreszieren, also Sonnenlicht absorbieren und bei einer längeren Wellenlänge – hier also im Infrarot-Bereich – wieder abstrahlen. Aber auch andere Erklärungen sind denkbar: So könnte es sich um Strahlung von Ionen aus drei Wasserstoff-Atomen in der Ionosphäre Saturns handeln. Spektroskopische Beobachtungen – also die Zerlegung der Strahlung in ihre Wellenlängen – sollen nun Aufschluss über den Ursprung der Strahlung geben. Dafür wollen die Forschenden wieder das Weltraumteleskop nutzen.