Grafische Darstellung einer Galaxie

Euclids erste Bilder

28. November 2023

Mehr als zehn Jahre hat die Entwicklung gedauert, jetzt ist es soweit: Nach seinem Start am 1. Juli hat das Weltraumteleskop Euclid die Linsen geöffnet und zeigt seine ersten Aufnahmen.

Das 1,2 Meter große Teleskop und der Infrarotspektrograph, den das Teleskop mitführt, liefern dabei nicht nur schöne Bilder. Euclids Missionsziel ist ambitioniert: Es soll eine detaillierte 3D-Karte des beobachtbaren Kosmos erstellen. Im Gegensatz zum James-Webb-Teleskop, das extrem genau in die Tiefe blickt, deckt Euclid vor allem die Breite ab – es beobachtet schneller und mehr. Aus der großen Menge an Daten hoffen Forschende zu lernen, wie Dunkle Materie und Dunkle Energie die Gestalt unseres Universums beeinflussen. Vielleicht können sie so sogar das Rätsel lösen, was eigentlich hinter diesen ungeklärten Phänomenen steckt.

Massive Haufen und versteckte Galaxien

Denn diese mysteriösen Kräfte haben nicht nur die Entwicklung des Kosmos geprägt, sondern auch seine heutige Gestalt. Galaxienhaufen wie der Perseus-Haufen etwa konnten sich nur durch Dunkle Materie bilden. Auch deshalb sind Forschende begeistert von der Detailschärfe, mit der Euclid den Haufen ablichtete. Mehr als 100 000 Galaxien, 1000 davon Teil des Haufens, zeigt das Bild – einige der entfernteren wurden noch nie zuvor beobachtet.

Andere Galaxien, die Euclid untersucht, sind bislang nur schwer zu untersuchen. Etwa IC 342, auch als „Verborgene Galaxie“ bekannt. Zwar ist sie nur knapp elf Millionen Lichtjahre entfernt und unserer Heimatgalaxie sehr ähnlich, doch sie versteckt sich hinter der besonders hellen Scheibe der Milchstraße. Euclids Infrarotinstrumente blicken hinter Staub, Gas und Sterne.

Weitere Infos:

Mehr Informationen zu den ersten Euclid-Bildern und zum Teleskop liefert die ESA.

Über die Euclid-Mission berichtet auch Welt der Physik.

Mehr über Dunkle Materie und Dunkle Energie erklärt ebenfalls Welt der Physik.