Grafische Darstellung einer Galaxie

Magnetfelder regulieren Sternentstehung

16. Juni 2023

Es ist eines der größten Sternentstehungsgebiete in unserer kosmischen Umgebung: Der Tarantelnebel in der Großen Magellanschen Wolke – einer Satellitengalaxie der Milchstraße – hat einen Durchmesser von etwa 2000 Lichtjahren. Dank seiner Größe und seiner astronomisch gesehen geringen Entfernung von 180.000 Lichtjahren ist der Tarantelnebel für Astronominnen und Astronomen ein wichtiges Objekt, um die Entstehung neuer Sterne zu beobachten und zu verstehen. Im Zentrum der großen Gaswolke befindet sich der Sternhaufen R136, eine dichte Ansammlung massereicher, heißer Sterne, deren Strahlung das Gas des Tarantelnebels zum Leuchten anregt.

Doppelrolle für Magnetfelder

Allerdings sorgte diese Region bei Forschenden bislang auch für einiges Kopfzerbrechen: Es schien dort zu wenig Gas zu geben, um die beobachtete Entstehung neuer Sterne anzutreiben. Beobachtungen mit SOFIA, einem Infrarot-Teleskop an Bord einer umgebauten Boeing 747, haben jetzt die Lösung dieses Rätsels geliefert: Magnetfelder spielen dort eine gewichtige Rolle. Und zwar in doppelter Hinsicht: Einerseits ist das Magnetfeld in den meisten Regionen sehr stark – dadurch verhindert es Turbulenzen in der Gaswolke und stabilisiert sie. Doch andererseits ist das Magnetfeld an manchen Stellen deutlich schwächer – dadurch kann das Gas in diese Regionen strömen, sich dort verdichten und so die Entstehung neuer Sterne einleiten. Bei der Entstehung von Sternen könnten Magnetfelder also insgesamt eine wichtigere Rolle spielen als bislang angenommen.

Weitere Infos:

Mehr Informationen finden Sie in der Originalveröffentlichung.

Die Fliegende Sternwarte SOFIA stellt das DLR vor.

Über Magnetfelder im Weltall berichtet auch Welt der Physik.