Grafische Darstellung einer Galaxie

Metall aus Raketen
verbleibt in der Atmosphäre

14. November 2023

Dass Raketen nicht allzu umweltfreundlich sind, dürfte niemanden überraschen: Jeder Start verbraucht gewaltige Mengen an Treibstoff und stößt Abgase aus. Nun jedoch hat ein Forschungsteam einen weiteren Faktor gefunden: Raketenteile und Satelliten, die in der Erdatmosphäre verglühen.

Die Überreste von Raketenstufen oder kaputten Satelliten enden meistens in der Atmosphäre: Bleiben sie oben, werden sie zu Weltraumschrott. Fallen sie hingegen zurück auf die Erde, entsteht beim Fall in die Atmosphäre eine so hohe Reibungshitze, dass die Metallteile verdampfen. Nur: Eine verdampfte Raketenstufe ist nicht einfach weg – die Stoffe, aus der sie einst bestand, verbleiben in der Atmosphäre.

Raketen-Metalle in 10% der großen Schwefelsäure-Partikel

Nun hat ein Forschungsteam die Zusammensetzung von mehr als 500 000 Schwefelsäure-Aerosolen in der Stratosphäre über Alaska untersucht. Dabei fanden sie Metalle wie Lithium, Aluminium und Kupfer in deutlich höherer Konzentration, als es sich etwa durch metallhaltige Asteroiden erklären lässt. Gut 10% aller Schwefelsäure-Partikel von über 120 Nanometern Durchmesser könnten Metalle aus Raumschiffteilen enthalten, schätzen die Forschenden.  

Das könnte sich wiederum auf das Klima auswirken – etwa, indem die Partikel die Streuung von Licht oder die Bildung von Eiskristallen verändern. Noch ist ihr Effekt gering – doch das könnte sich ändern: Je verbreiteter kommerzielle Raketenstarts werden und je mehr Satelliten den Orbit bevölkern, desto mehr Metallteile werden in der Atmosphäre verglühen.

Weitere Infos:

Mehr Informationen finden Sie in der Originalveröffentlichung.

Tiefere Einblicke in die Erdatmosphäre bietet der Podcast von Welt der Physik.