Grafische Darstellung einer Galaxie

Ozeane auf Europa sind mögliche Quelle für Kohlendioxid

02. November 2023

Europa ist ein Hauptziel bei der Suche nach außerirdischem Leben. Der Jupitermond ist von einer Schicht aus Wassereis umgeben, unter der sich ein flüssiger Salzwasser-Ozean befindet. Es ist schon länger bekannt, dass auf der eisigen Oberflächen Europas Kohlendioxid vorkommt. Allerdings war bisher nicht klar, ob es aus dem unterirdischen Ozean stammt, bei Meteoriteneinschlägen auf den Jupitermond gelangte oder sich an der Oberfläche gebildet hat.

Jetzt haben zwei Forschungsgruppen unabhängig voneinander Messungen des James Webb Weltrumteleskops analysiert. Diese Messungen achteten besonders auf Kohlendioxid auf Europas Oberfläche. Beide Gruppen konnten aus diesem Datensatz die Verteilung von Kohlendioxid bestimmen: In einer bestimmten Region, Tara Regio, kommt besonders viel davon vor.

Woher stammt das Kohlendioxid?

Da diese Region sehr jung ist, schlossen die Forschenden, dass das Kohlendioxid sich bereits vor ihrer Entstehung gebildet haben muss. Um diese Hypothese zu bestätigen und zu klären, ob das Kohlendioxid im Ozean oder an der Oberfläche entsteht, hat eines der Teams in den Daten zusätzlich Ausschau nach anderen Kohlenstoffverbindungen gehalten. Finden konnten sie keine – und kommen daher zu dem Schluss, dass das Kohlendioxid schon im Ozean gebildet wird und dann an die Oberfläche gelangt. Ganz ausschließen können sie die anderen Möglichkeiten allerdings nicht.

Vor allem zukünftige Messungen im Jupiter-System mit der ESA-Mission JUICE oder der NASA-Mission Europaclipper können mehr Details zur Chemie des Ozeans enthüllen. Die beiden Raumsonden werden in den 2030er Jahren im Jupitersystem ankommen.

Weitere Infos:

Mehr Informationen finden Sie in den Originalveröffentlichungen:

Endogenous CO2 ice mixture on the surface of Europa and no detection of plume activity 

The distribution of CO2 on Europa indicates an internal source of carbon

Das James Webb Teleskop stellt die NASA vor.

Hier finden Sie Informationen zu JUICE  und Europaclipper.

Über die Ergebnisse berichtete auch Welt der Physik.