Grafische Darstellung einer Galaxie

Überreste von Planetenkollision entdeckt

09. November 2023

Bis 2021 war ASASSN-21qj ein unauffälliger Stern – sonnenähnlich was seine Masse angeht, mit 300 Millionen Jahren allerdings deutlich jünger als unsere 4,5 Milliarden Jahre alte Sonne. Doch dann wurde das Licht des Sterns 2021 plötzlich dunkler.

Als Astronominnen und Astronomen ASASSN-21qj darauf hin genauer untersuchten, fiel ihnen noch etwas Ungewöhnliches auf: Etwa 2,5 Jahre vor der Verdunkelung leuchtete der Stern hell auf – und zwar im Infrarot-Bereich, für menschliche Augen also nicht sichtbar.

Dies hat nun ein Forschungsteam zum Anlass genommen und Beobachtungsdaten von sowohl vor als auch nach der Verdunkelung analysiert. Sie fanden heraus, dass das Infrarot-Leuchten nicht vom Stern selbst kommt, sondern von einem anderen Himmelskörper in seiner Nähe. Beide Beobachtungen, so ihr Schluss, sind das Ergebnis eines Zusammenstoßes zweier Exoplaneten um den Stern.

Trümmerwolke verdunkelt Stern

Kollisionen von Planeten hinterlassen erhebliche Mengen an Trümmerteilen: Etwa ein Prozent der involvierten Masse wird typischerweise in eine Umlaufbahn um den Stern gestoßen.

Diese Trümmerwolke ist laut der Forschungsgruppe für beide beobachtete Phänomene verantwortlich: Die Wärme, die bei dem Zusammenstoß der Himmelskörper entstand, ließ die Überreste im Infrarot aufleuchten. Später sei die Wolke aus Trümmerteilen dann – von der Erde aus betrachtet -vor den Stern gezogen und habe ihn so im sichtbaren Licht verdunkelt. Die Messwerte aus den Beobachtungen stimmen mit Computersimulationen einer Kollision zweier Planeten überein, die jeweils mehr Masse haben als unsere Erde.

Mit diesen Beobachtungen haben die Forschenden den bisher stärksten Hinweis auf Planetenkollisionen außerhalb unseres Sonnensystems gefunden.

Weitere Infos:

Mehr Informationen finden Sie in der Originalveröffentlichung.

Über die Entdeckung berichtet auch Welt der Physik.

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