Ausschnitt einer Galaxie.

Wann sind die ersten erdähnlichen Planeten entstanden?

28. April 2023

Erdähnliche Gesteinsplaneten können nur entstehen, wenn ausreichend schwere Elemente wie Silizium, Magnesium, Aluminium und Eisen vorhanden sind. Doch diese Elemente sind nicht beim Urknall entstanden, sondern erst später durch Kernfusion in Sternen. Im Laufe der kosmischen Geschichte ist also der Anteil an schweren Elementen langsam angestiegen. Das wirft die Frage auf: Wann gab es genug davon, um die Bildung von Gesteinsplaneten möglich zu machen? Ein internationales Forschungsteam hat darauf jetzt eine Antwort gefunden: Bereits etwa drei Milliarden Jahre nach dem Urknall, also vor über zehn Milliarden Jahren.

Von Staub zu Planeten

Den Schlüssel zu dieser Antwort fanden die Astronominnen und Astronomen in der Kleinen Magellanschen Wolke, einer Satelliten-Galaxie unserer Milchstraße. Mit dem James Webb Space Telescope beobachtete das Team dort die Sternentstehungsregion NGC 346. In der Umgebung von 500 jungen Sternen – herausgefiltert aus insgesamt 45.000 Objekten – konnten die Forschenden die Wärmestrahlung von Staub nachweisen. Und dieser Staub zeigt ihnen: Dort hat die Entstehung von Gesteinsplaneten begonnen. Denn der Staub verklumpt zu immer größeren Objekten, formt Gesteinsbrocken und schließlich die Planeten.

Erdähnliche Planeten schon im jungen Kosmos?

Das Interessante daran: In der Kleinen Magellanschen Wolke gibt es nur etwa ein Fünftel der Menge an schweren Elementen wie in unserer Umgebung. Auch bei einem derart geringen Anteil an schweren Elementen können sich also offenbar Gesteinsplaneten bilden. Und dieser Wert – ein Fünftel – entspricht dem typischen Anteil an schweren Elementen im jungen Kosmos etwa drei Milliarden Jahre nach dem Urknall. Auch damals, so folgert das Team, sollte also bereits die Entstehung erdähnlicher Gesteinsplaneten möglich gewesen sein.

Mehr Infos

Mehr Informationen finden Sie in der Originalveröffentlichung.

Das James Webb Space Telescope stellt die NASA vor.

Über die Studie berichtete auch Welt der Physik.