Grafische Darstellung einer Galaxie

Wasserwelt mit Lebensspuren?

10. Oktober 2023

Er ist größer als die Erde, aber kleiner als Neptun – und damit eigentlich ein ziemlich durchschnittlicher Planet: K2-18b ist 120 Lichtjahre von uns entfernt und etwa 8,6-mal so schwer wie die Erde. Solche Sub-Neptune sind die häufigste bekannte Planetengattung. Da es in unserem Sonnensystem keinen davon gibt, wissen wir trotzdem nur wenig über sie.

Alles andere als gewöhnlich ist, was eine Analyse der Atmosphäre des Planeten mit dem Weltraumteleskop James Webb nun ergeben hat. Denn nicht nur liegt der Planet in der habitablen Zone. Das heißt, dass er genau den richtigen Abstand zum Stern hat, damit dort fließendes Wasser existieren kann. Die neuen Daten deuten auch darauf hin, dass dort tatsächlich Wasser existiert: Die Atmosphäre enthält Methan und Kohlenstoffdioxid – dafür aber keinen Ammoniak.

Weitere Beobachtungen sind nötig

Aufgrund dieser Zusammensetzung vermuten die Forschenden, dass unter einer dichten Wasserstoffatmosphäre ein flüssiger Ozean verborgen ist. Damit wäre K2-18b eine sogenannte Hyzean-Welt – ein Begriff, der sich aus den Wörtern Ozean und Hydrogen, dem englischen Wort für Wasserstoff, zusammensetzt.

Doch K2-18 b könnte noch aufregender werden: Denn die Forschenden haben in der Atmosphäre auch Hinweise auf das Molekül Dimethylsulfid, kurz DMS, gefunden. Dieses Molekül kennen wir von der Erde: Größtenteils wird es von Phytoplankton in Meeren erzeugt. Auf unserem Planeten ist es immer ein Produkt von Leben.

Allerdings basiert die Entdeckung auf sehr wenig Daten – gerade einmal zwei Vorbeizüge des Planeten vor seinem Stern wurden ausgewertet. Um sicher aussagen zu können, ob auf K2-18b wirklich Leben existiert, sind viele weitere Daten nötig.

Weitere Infos:

Über weitere Details zu der Entdeckung berichtet die NASA. 

Weitere Fakten und Entdeckungen zum James Webb Space Telescope bietet die NASA. 

Über Exoplaneten berichtet auch Welt der Physik.